Gesundheit
Ersetzen Zahnpflegekaugummis das Zähneputzen?
Laut einer Metastudie reduzieren zuckerfreie Kaugummis das Karies-Risiko um 28 Prozent. Mehr noch, wenn die Dragees einen bestimmten Stoff enthalten.
Zweimal täglich Zähne putzen und ein- bis zweimal im Jahr zur Kontrolle zum Zahnarzt – das ist das kleine Einmaleins gesunder Zähne und leicht umsetzbar. Wer in der Früh mal nicht zum Zähne putzen kommt, greift vielleicht stattdessen zum (Zahnpflege-)Kaugummi. Sie sollen durch die Kaubewegung den Speichelfluss anregen, um die für Zähne schädlichen Säuren zu neutralisieren. Einige Produkte enthalten auch Zusatzstoffe, die die Remineralisierung fördern oder Verfärbungen entgegenwirken sollen. Aber kann der Kaugummi das Zähneputzen wirklich ersetzen?
Wissenschaftler des King’s College London haben nun im Journal of Dental Research eine Metastudie veröffentlicht, die untersucht hat, ob zuckerfreie Kaugummis tatsächlich positive Auswirkungen auf die Mundgesundheit des Menschen haben können. Die Wissenschaftler um Avijit Banerjee haben für ihre Metaanalyse zwölf Studien ausgewertet, die sich zuvor mit zuckerfreien Zahnpflegekaugummis beschäftigt hatten. Anhand der vorliegenden Daten wurde ermittelt, ob regelmäßiges Kaugummikauen das Karies-Risiko reduzieren kann.
Alternative, aber kein Ersatz
Und tatsächlich: Es wurde festgestellt, dass zuckerfreier Kaugummi das Karieswachstum um 28 Prozent reduziert. War in den Kaugummis Xylit enthalten, stieg der Schutzfaktor sogar auf 33 Prozent.
Xylit ist ein Süßungsmittel, das auch unter der Bezeichnung Xylitol oder Pentanpentol bekannt ist. Der Stoff kommt von Natur aus in vielen Früchten, Beeren und Gemüsepflanzen vor. Da Xylit ursprünglich aus der Rinde von Birken gewonnen wurde, wird er auch Birkenzucker genannt. Als Zuckeraustauschstoff ist Xylit unter dem Namen E967 schon lange in zuckerfreien Kaugummis und Bonbons enthalten.
Das Süßungsmittel hat mehrere Vorteile für die Gesundheit der Zähne: Zum einen sorgt es dafür, dass sich weniger Zahnbelag bildet. Zum anderen reduziert es das Wachstum von Kariesbakterien und verringert die säurebedingte Entkalkung der Zähne. Vor allem das regelmäßige Kauen xylithaltiger Kaugummis ist dazu geeignet, Karies vorzubeugen. Aber auch Zahnpasta oder Mundwasser, die Xylit enthalten, können das Kariesrisiko senken.
"Sowohl die Stimulation des Speichels, der als natürliche Barriere zum Schutz der Zähne wirken kann, als auch die mechanische Plaquekontrolle, die durch das Kauen entsteht, können zur Vorbeugung von Zahnkaries beitragen", so Banerjee.
FAZIT: Die Kaugummis sind eine Alternative, wenn keine Möglichkeit zum Zähneputzen besteht, können jedoch das Zähneputzen nicht ersetzen.