Formel 1

Regelbruch: Verliert Red Bull am Mittwoch den WM-Titel?

Die Spannung steigt. Für den Mittwoch hat der Motorsport-Weltverband FIA eine erste Entscheidung im Budget-Streit rund um Red Bull Racing angekündigt.

Heute Redaktion
Erhält Red Bull am Mittwoch eine harte Strafe?
Erhält Red Bull am Mittwoch eine harte Strafe?
Imago Images

Am vergangenen Freitag platzte die Bombe. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge sollen zwei Formel-1-Teams die im vergangenen Jahr gültige Kostendeckelung von 148,6 Millionen Dollar gebrochen haben. Schnell sickerte durch, dass es sich dabei um Red Bull Racing und Nachzügler-Team Aston Martin handeln soll.

Der Aufschrei im Fahrerlager war jedenfalls groß, schließlich war die Titelentscheidung in der abgelaufenen Fahrer-Weltmeisterschaft kaum an Dramatik zu überbieten. Titelträger Max Verstappen krönte sich nach dem Safety-Car-Skandal erst in der letzten Runde des Grands Prix von Abu Dhabi zum Weltmeister. Nun kamen bereits scharfe Töne von Mercedes und Ferrari. Beide forderten bereits harte Strafen für den heimischen Rennstall.

FIA-Entscheidung am Mittwoch

Laut FIA-Reglement wird ein Budgetüberzug von bis zu fünf Millionen Dollar als "geringe Überschreitung" geahndet, alles darüber hinaus wird als "schwerwiegender Verstoß" aufgefasst. Und zumindest bei Red Bull soll genau das der Fall sein, ist zumindest Mercedes-Teamchef Toto Wolff überzeugt. Die Rechnung der "Silberpfeile": Mit den kolportierten sieben Millionen Dollar könne man bereits Updates entwickeln, die rund eine halbe Sekunde pro Runde auf der Strecke bringen würden. Andere hielten hingegen fest, dass ein Bruch der Budgetregeln eher Auswirkungen auf die aktuell laufende Saison haben könnte, den Red-Bull-Vorsprung erklären könnte. "Um das Geld könnten wir 70 Ingenieure einstellen", so Ferrari-Mann Laurent Mekies.

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    Grand Prix von Singapur: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    Grand Prix von Singapur: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    IMAGO/PanoramiC

    Am Mittwoch wird ein bisschen Klarheit in den Fall kommen. Der Motorsport-Weltverband hat die Verkündung der Budget-Zertifikate angekündigt. Dann sollte endgültig klar sein, welche Teams tatsächlich die Budgetvorgaben gebrochen haben. Und um welches Ausmaß es sich dabei handelt.

    Harte Strafen drohen

    Der Strafenkatalog wurde von der FIA jedenfalls bewusst offen gehalten. Im Falle eines Verstoßes muss jedes Team mit allem rechnen. Von einer Geldstrafe über die Reduktion von Windkanal- und Testzeiten, über die Verringerung künftiger Budgets oder Punkteabzüge bis hin zur Aberkennung des Verstappen-Titels ist alles möglich. Wenn auch nicht jede Sanktion denkbar ist. Kaum einer glaubt, dass der Motorsport-Weltverband noch einmal die umstrittene WM-Entscheidung des letzten Jahres angreift, damit womöglich neuerlich Staub aufwirbelt. Denkbar sind Sanktionen für die laufende Saison - oder für noch kommende Jahre.

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      Grand Prix von Italien: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
      Grand Prix von Italien: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
      IMAGO/NurPhoto

      Red Bull betonte derweil stets, unschuldig zu sein. Der Rennstall betreibt Subfirmen (Red Bull Technologies, Red Bull Advanced Technologies, Red Bull Powertrains), deren Ausgaben sich demnach in der Budgetrechnung wiederfinden sollen. Red-Bull-Motorsportboss Helmut Marko untermauerte derweil, dass man sich keiner Schuld bewusst sei und nannte sämtliche Vorwürfe "rufschädigend".

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