Perez-Aus
Red-Bull-Boss: "Darüber haben wir nie gesprochen"
Sergio Perez muss Red Bull nach vier Jahren verlassen. Ein "Umstieg" in den zweiten Rennstall des Energydrink-Imperiums wurde derweil nie diskutiert.
Seit 2021 war Perez der Teamkollege von Max Verstappen bei Red Bull. Der Niederländer wurde in dieser Zeit viermal in Folge Formel-1-Weltmeister – auch dank der Hilfe des Mexikaners. Die zuletzt aber immer geringer wurde. Denn Perez, immerhin sechsmaliger Rennsieger, kam mit dem RB20 kaum zurecht. Deshalb folgte nun das Red-Bull-Aus des 34-Jährigen.
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Perez wurde nur WM-Achter, holte in den letzten 18 Saisonrennen bloß 49 Punkte. Deshalb setzte ihn das Team vor die Tür. Auch wenn Perez offiziell freiwillig ein Jahr Pause einlegt, denn sein Vertrag wurde erst im Juni um zwei Jahre verlängert. Perez erhält deshalb auch eine stattliche Abfindungszahlung – von 15 Millionen Euro ist die Rede.
Wohl auch deshalb wird der 34-Jährige weiterhin Teil des Red-Bull-Universums bleiben, soll auch Showruns für den Rennstall absolvieren. Deshalb drängte sich der Gedanke auf, der Mexikaner könnte mit seinem Nachfolger, dem bisherigen Racing-Bulls-Piloten Liam Lawson, einfach die Cockpits tauschen, damit auch weiterhin in der Formel 1 bleiben – als Teamkollege von Yuki Tsunoda beim zweiten Team im Bullen-Universum. Eine bei Red Bull in den letzten Jahren durchaus gängige Praxis.
"Cockpit-Wechsel war nie Thema
Allerdings stand dies nie zur Debatte, wie Red-Bull-Teamchef Christian Horner bei "Sky" verriet. "Ih der Phase seiner Karriere, in der sich Checo befindet, wäre das keine Option für ihn gewesen, denke ich", blickte Horner auf Perez´ durchaus fortgeschrittenes Alter und den wohl bestehenden Anspruch des sechsfachen Grand-Prix-Siegers, in einem konkurrenzfähigen Boliden an den Start zu gehen.
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"Das ist nichts, was wir diskutiert hätten und wir haben nie auch nur darüber gesprochen", betonte Horner und ergänzt: "Er hat jetzt seine Entscheidung getroffen, und die unterstützen wir voll und ganz."
Warum Vertrag verlängert wurde
Die aktuelle Situation konnte aber freilich erst entstehen, weil Red Bull den Perez-Vertrag so früh in der Saison verlängerte, sich der Mexikaner auf diesen immer wieder berief. Hinter vorgehaltener Hand heißt es derweil im Fahrerlager, dass Horner vor dem Hintergrund der gegen ihn erhobenen Vorwürfe der schweren sexuellen Belästigung durch eine enge Mitarbeiterin versuchte, Unterstützer auf seine Seite zu ziehen, deshalb den Mexikaner mit einem neuen Vertrag ausstattete. Und dabei auch gleich Ausstiegsklauseln strich, die den Bullen nun eine kostengünstigere Trennung ermöglicht hätten.
"Es war eine logische Verlängerung, um die Spekulationen zu beseitigen. Davon hatten wir zu diesem Zeitpunkt schon genug", erklärte Horner nun. Perez habe die Entscheidung, ein Jahr Pause einzlegen, getroffen, weil er seine Leistungen im Vergleich zu Vierfach-Champion Verstappen nie erklären habe können. "Er wusste es selbst nicht. Das Performancefenster unserer Autos ist enger geworden, damit hat er sich schwerer getan als Max. Der Punkteunterschied zwischen unseren beiden Fahrern war enorm. Und manchmal ist es so, dass du immer langsamer wirst, je verzweifelter du es versuchst", erklärte Horner.
Auf den Punkt gebracht
- Sergio Perez muss nach vier Jahren Red Bull verlassen, da er mit dem RB20 nicht zurechtkam und nur den achten Platz in der WM belegte.
- Ein Wechsel in das zweite Red-Bull-Team wurde nie diskutiert, und Perez wird ein Jahr Pause einlegen, bleibt aber weiterhin Teil des Red-Bull-Universums und erhält eine Abfindung von 15 Millionen Euro.