Politik

Doskozil zu Rendi-Wagner: "Keine G'schichtln erzählen"

Was er an Pamela Rendi-Wagner schätzt und wie er die SPÖ auf Erfolgskurs bringen will. Im Puls24-Interview spricht Hans Peter Doskozil nun Klartext.

Jochen Dobnik
Burgenlands Landeshauptmann <strong>Hans Peter Doskozil</strong> stellt sich den Fragen von PULS 24 Infodirektorin <strong>Corinna Milborn</strong>.
Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil stellt sich den Fragen von PULS 24 Infodirektorin Corinna Milborn.
Puls24

Drei Kandidaten stehen den rund 148.000 Mitgliedern zur Wahl. Der Ausgang des parteiinternen Dreikampfs gilt als offen, am 22. Mai soll er frühestens bekannt sein. In der Puls24-Sondersendung "Kampf um die SPÖ" stellte sich nun auch Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil den Fragen von Moderatorin Corinna Milborn.

Immer wieder kam es in der Vergangenheit zum Krach mit SPÖ-Parteichefin Pamela Rendi-Wagner. Diese warf bzw. wirft ihm vor, sich nicht gründlich genug von der FPÖ abgegrenzt zu haben ("Heute" hat berichtet). Dieser "Doskozil-Kurs" soll mit schuld am schlechten Abschneiden bei den Landtagswahlen in Niederösterreich und Salzburg gewesen sein. 

"Wenn ich für alle negativen und schlechten Wahlergebnisse verantwortlich bin, egal in welchem Bundesland, dann muss ich schon auch fragen: Wer ist verantwortlich für die absolute Mehrheit im Burgenland? Ich kann's dann ja wohl nicht sein", kontert der 52-Jährige. "Ich habe mir nie überlegt, wenn ich Sozialpolitik, Wohnungspolitik oder Pflegepolitik mache, wenn ich mich darum bemühe, die Zwei-Klassen-Medizin zu beseitigen, ob ich damit rechts, links oder in der Mitte stehe. Mir ist die Einordnung egal. Unser Auftrag ist es, der Bevölkerung zu dienen, Probleme aufzugreifen und Lösungen anzubieten".

Möchte man 2024 den Kanzler stellen, "wird man [bei der Nationalratswahl] auf 36 Prozent kommen müssen." Um dieses Ziel zu erreichen, sei es auch notwendig, "freiheitliche Wähler zurückzuholen". Für Rendi-Wagner ein absolutes No-Go. 

"Es stimmt, ich habe den Diskurs gesucht"

Es sei sicherlich richtig, dass er in den vergangenen Jahren vermehrt bei parteipolitischen Fragen den Diskurs gesucht und eine andere Meinung vertreten habe – "ich finde aber, das ist legitim. Mir ist beispielsweise die Erreichung des Mindestlohns wichtiger als die Frage der Arbeitszeitverkürzung, weil das wird man von der Wirtschaft nicht bekommen". 

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    Amtsinhaberin Pamela Rendi-Wagner erhielt 100 weibliche Unterstützungserklärungen.
    Amtsinhaberin Pamela Rendi-Wagner erhielt 100 weibliche Unterstützungserklärungen.
    Helmut Graf

    Doskozil geht es darum, die Glaubwürdigkeit der roten Politik wieder herzustellen. "Seit 15 Jahren haben wir bei jeder Wahl auf Bundesebene versprochen, die Mieten müssten runter, Wohnen sollte wieder leistbar sein. In Wirklichkeit ist aber nie etwas passiert", erklärt der 52-Jährige – und feuert damit indirekt wieder eine Breitseite gegen die SPÖ-Chefin. Es sei ihm wichtig, "keine Gschichtln zu erzählen", sondern einzuhalten, was er sage.

    Was er an Rendi-Wagner trotz aller Querelen schätze? "Ihre Hartnäckigkeit und ihre Fähigkeit, bei Gegenwind in dieser Position [der SPÖ-Bundesparteiobfrau, Anm.] zu sitzen", so Doskozil.

    Kampf um die SPÖ. Der "Rote Abend" auf PULS 24 – die Sondersendung zur SPÖ-Mitgliederbefragung am Mittwoch, 26. April, live ab 20:15 Uhr auf Puls 24 & Zappn

    Am Mittwoch wurde öffentlich, dass Doskozil auf seiner "Freundschafts-Tour" vom ehemaligen SPÖ-Bundeskanzler Christian Kern begleitet wird.

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