Ist das der Rücktritt?
Dornauer gibt nach Jagd-Skandal Erklärung ab
Georg Dornauer ist durch das Skandalfoto einer Jagd mit Milliarden-Bankrotteur René Benko politisch angeschossen. Kommt jetzt der Rücktritt?
Hand an der Trophäe, Jägerhut mit "Beutebruch" auf dem Kopf, dahinter ein grinsender René Benko, der für den Verlust von Milliarden Euro verantwortlich ist. Dieses prekäre Erinnerungsfoto an einen Jagdausflug in der Steiermark könnte dem Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer zum politischen Verhängnis werden.
Der Sozialdemokrat, der seit 2019 einem Waffenverbot unterliegt, beteuert vehement, nicht geschossen zu haben. Es sei auch nicht sein Hut gewesen. Einen Rücktritt schloss er deshalb unmittelbar nach der Enthüllung des brisanten Bildes aus.
11 Uhr – Zeit der Entscheidung
Doch der Druck von außerhalb und innerhalb der Partei auf ihn wächst. Wie der "Kurier" berichtet, soll am Dienstag in den Regierungsbüros im Innsbrucker Landhaus bis spät in die Nacht hinein über Dornauers Zukunft debattiert worden sein. Gewichtige Genossen – darunter Parteichef Andreas Babler – hätten versucht, ihn von einem freiwilligen Abgang zu überzeugen. Dornauer wiederum hätte es auf die Vertrauensfrage beim Landesparteitag ankommen lassen wollen.
„Georg Dornauer wird wissen, was er zu tun hat. Ich erwarte zeitnah eine klare Entscheidung.“
Kommt nun doch der Rücktritt, oder tritt Dornauer die Flucht nach vorne an? Das könnte sich schon am heutigen Mittwochvormittag entscheiden.
Um 11 Uhr will Georg Dornauer vor die Presse treten und eine "persönliche Erklärung" abgeben.
Das berichtet die "Kronen Zeitung". Diese Bezeichnung war in der Vergangenheit schon oft Synonym für einen politischen Rückzug – allerdings nicht immer.
Nachfolger steht schon bereit
Laut "Kurier" soll bereits ein Nachfolger in Stellung sein: Der Tiroler ÖGB-Chef Philip Wohlgemuth soll demnach das Regierungsamt und die Position des Landeshauptmann-Stellvertreters übernehmen. Der 37-Jährige ist bereits im Landtag und hat das Koalitionspapier mit der ÖVP ausgehandelt. Er gilt deshalb auch als Wunschkandidat der Tiroler Schwarzen.