Politik

Doppelte Sobotka-Panne bei Festakt für Van der Bellen

Beim großen Festakt zur Angelobung Van der Bellens gab es nicht nur Applaus. Wolfgang Sobotka sorgte mit zwei Schnitzern für Gelächter.

Roman Palman
1/7
Gehe zur Galerie
    Seine Rede zu VdBs Angelobung hatte Wolfgang Sobotka noch ohne Unterbrechung über die Bühne gebracht, doch dann kam es zur Panne.
    Seine Rede zu VdBs Angelobung hatte Wolfgang Sobotka noch ohne Unterbrechung über die Bühne gebracht, doch dann kam es zur Panne.
    Screenshot Parlament

    Weitere sechs Jahre – am heutigen Donnerstag wurde Bundespräsident Alexander Van der Bellen in einem feierlichen Festakt für seine zweite Amtszeit angelobt. Rund 1.000 Personen waren im historischen Sitzungssaal des neu renovierten Parlaments live dabei, als das neue alte Staatsoberhaupt vor der Bundesversammlung – das gemeinsame Gremium von National- und Bundesrat – seinen Eid ablegte.

    "Ich gelobe, dass ich die Verfassung und alle Gesetze der Republik getreulich beobachten und meine Pflicht nach bestem Wissen und Gewissen erfüllen werde", versprach der 79-Jährige gemäß dem Protokoll gegenüber den versammelten Volksvertretern und dem kurioserweise direkt neben ihm äußerst prominent platzierten Streichquartett.

    Tosender Applaus folgte, doch eine Fraktion blieb demonstrativ still – wohl die Retourkutsche für die offene Absage Van der Bellens, Herbert Kickl und seine FPÖ selbst als stimmenstärkste Partei, mit der Regierungsbildung zu betrauen.

    Kurz darauf kam es dann zu einer skurrilen Szene. Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) ließ in seiner anschließenden Rede die vergangenen Jahre Revue passieren und schwor die Anwesenden auf ein liberales, inklusives Demokratieverständnis sowie gegenseitige Wertschätzung und Respekt ein. 

    "Liebe Damen und Herren, seien Sie uns auch darin Leitbild und Vertrauensgeber", so Sobotka in Richtung der anwesenden Abgeordneten. Dann richtete er persönliche Worte an Van der Bellen: "Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen für die Erfüllung ihrer so verantwortungsvollen Tätigkeit das Allerbeste, viel Kraft, Gesundheit, Mut und persönlichen Erfolg. Die Freude, die Sie darin finden, wird Ihnen auf dem Fuße folgen. Auf eine weiterhin so geschätzte Zusammenarbeit mit unserem Parlament. Hoch lebe unsere demokratische Republik Österreich!"

    "Und das passiert ausgerechnet mir!"

    Seine Rede hatte Sobotka noch ohne Unterbrechung über die Bühne gebracht, doch dann kam es zur Panne: Als der Applaus wieder abgeschwollen war, wollte der frühere Innenminister mit einem Faible für klassische Musik – ihm verdankt das Parlament den sündteuren Goldflügel – das Wort an den Präsidenten des Bundesrates übergeben.

    1/17
    Gehe zur Galerie
      Bundespräsident Alexander Van der Bellen wurde auf seine zweite Amtszeit vereidigt.
      Bundespräsident Alexander Van der Bellen wurde auf seine zweite Amtszeit vereidigt.
      Helmut Graf

      Doch zur Rede von Günter Kovacs (SPÖ-Burgenland) kam es nicht. Der Vorsitzende hatte sich zwar schon erhoben, war bereit zu sprechen, doch plötzlich sprang Sobotka auf und unterbrach: "Tschuldigung! Zuerst folgt Musik", so der Nationalratspräsident. Der ganze Saal brach in Gelächter aus, Sobotka selbst musste schmunzeln: "Und das passiert ausgerechnet mir." Mit "großem Bedauern" entschuldigte er sich für den Patzer, ehe das Streichquartett loslegte.

      Auf Hymne vergessen

      Offensichtlich stand Sobotka an diesem Tag aber mit den musikalischen Darbietungen auf Kriegsfuß. Nach der obligatorischen Bundeshymne wollte er die Sitzung schon offiziell beenden –"die Versammlung ist geschlossen" –, doch es wurde weiter musiziert. Die Streicher spielten einfach in den Applaus der Politiker hinein, erwischten sie auf dem falschen Fuß.

      Scheinbar hatte der Nationalratspräsident und die Standeskollegen auf die noch folgende Europahymne vergessen. Ein Umstand, der Van der Bellen – siehe Diashow oben – sichtlich erheiterte. Erst als Beethovens Meisterwerk zu Ende gespielt war, war auch die große Zeremonie wirklich vorbei.

      1/4
      Gehe zur Galerie
        Im Öffi-Talk gestand Van der Bellen, schon einmal Cannabis geraucht zu haben.
        Im Öffi-Talk gestand Van der Bellen, schon einmal Cannabis geraucht zu haben.
        Sabine Hertel
        1/51
        Gehe zur Galerie
          <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
          22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
          Helmut Graf
          An der Unterhaltung teilnehmen