Gesundheit

Diphtherie-Fälle in Österreich – was du nun wissen muss

Alleine in diesem Jahr wurden bisher 17 Fälle von Diphtherie und ein Todesfall in Folge dessen bestätigt. Auffrischungsimpfungen dringend notwendig.

Christine Scharfetter
Bakterien in der Petrischale: Diphtherie wird über Tröpfchen übertragen.
Bakterien in der Petrischale: Diphtherie wird über Tröpfchen übertragen.
Getty Images/iStockphoto

Derzeit kommt es in Österreich, wie in ganz Europa, zu einem gehäuften Auftreten von Diphtherie. Ein stetiger Anstieg, der schon in den vergangenen Jahren beobachtet werden konnte. In Österreich wurden alleine in diesem Jahr bis Mitte September 17 Fälle bestätigt. Eine dieser Personen starb an den Folgen der Erkrankung, die in Österreich meldepflichtig ist.

Infektion über Tröpfchen

Diphtherie wird durch Gifte (Toxine) von Toxin-produzierenden Stämmen von Corynebacterium diphtheriae verursacht. Das Bakterium wird über Tröpfchen und engen Kontakt weitergegeben. Laut WHO ist das Risiko einer Ausbreitung des Erregers in geschlossenen und überfüllten Räumen erhöht.

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    Kaiser Franz Josef Spital in Wien-Favoriten.
    Kaiser Franz Josef Spital in Wien-Favoriten.
    Denise Auer

    Das Krankheitsbild der Diphtherie kann von einer lokalen Infektion (Nase, Rachen, Kehlkopfdiphtherie) über eine Infektion der Atemwege bis zu schweren toxischen Formen (Herzmuskel-, Nieren-, Leberschäden) variieren. Das Bakterium kann auch Haut- und Schleimhaut-Diphtherie hervorrufen. Bei der Haut-Diphtherie kann es zu Geschwüren und schmierigen Belägen kommen.

    Kostenfreie Impfung für Kinder

    Weil es sich um eine potentiell gefährliche Erkrankung handelt, wird die Diphtherie-Impfung in Österreich allen Kindern seit über 20 Jahren im Rahmen des kostenlosen Kinderimpfprogramms zur Verfügung gestellt.

    Sowohl die Grundimmunisierung im Säuglingsalter – Impfung im 3., 5. und 11.-12. Lebensmonat – als auch die Auffrischungsimpfung im 7. bis 9. Lebensjahr werden als kostenfreie Kombinationsimpfung angeboten.

    Wann die Auffrischungsimpfung notwendig ist

    Nach der Grundimmunisierung sollten alle zehn Jahre Auffrischungsimpfungen als 3- oder 4-fach-Kombinationsimpfstoff mit Tetanus, Pertussis und gegebenenfalls Polio erfolgen – ab dem vollendeten 60. Lebensjahr alle 5 Jahre.

    Diphtherie kommt nach wie vor in weiten Teilen der Erde vor. Besonders betroffen sind Afrika, Südamerika und Asien, in Europa vor allem Albanien sowie einige Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion – es sterben auch heute noch 5 bis 20 Prozent der Erkrankten.

    Derzeit sind 17 Diphtherie-Fälle in Österreich bekannt.
    Derzeit sind 17 Diphtherie-Fälle in Österreich bekannt.
    APA-Grafik / picturedesk.com