Eiskalt abkassiert
Dieser Auto-Fehler kann dich im Winter 10.000 € kosten
Eisige Temperaturen begleiten uns noch bis zum Wochenende. Was du während dieser frostigen Phase beim Autofahren beachten solltest.
Die "kleine Eiszeit" setzt sich in Osten und Südosten Österreich noch bis Ende der Woche fort. Ein häufiges Phänomen derzeit ist der Reif, dessen Entstehung durch die lange Nachtdauer und der damit verbundenen Abkühlung begünstigt wird. Bei Nebel und leichtem Frost entsteht hingegen oft Raueis.
Eine weitere Form der Frostablagerung bei Temperaturen zwischen 0 und -3 Grad ist das Klareis. Dabei handelt es sich um eine glatte, kompakte und durchsichtige Eisablagerung mit einer unregelmäßigen Oberfläche. Es entsteht durch langsames Anfrieren von unterkühlten Nebeltröpfchen an Gegenständen und kann zu schweren Eislasten anwachsen. Worauf du laut ARBÖ bei extremer Kälte achten solltest.
Vereiste Scheiben
No-Go: Zugefrorene Scheiben mit heißem Wasser enteisen. Durch die extremen Temperaturunterschiede können die Scheiben nämlich springen und im schlimmsten Fall sogar einen Scheibentausch unumgänglich machen.
Tipp: Autolenker, deren Autoscheiben zugefroren sind, sollten Eiskratzer oder spezielle Sprays zum Enteisen der Scheiben verwenden. Wichtig ist, dass die gesamte Scheibe gereinigt wird. Wer nur durch ein "Guckloch" schaut, also mit eingeschränkter Sicht fährt, riskiert eine Strafe von bis zu 10.000 Euro. Zusätzlich droht bei einem Unfall eine Mithaftung. Die gleiche Strafe kann übrigens auch bei unlesbaren Kennzeichen fällig sein.
Doch Vorsicht: Wird die an der rechten oberen Ecke der Windschutzscheibe angebrachte §57a-Überprüfungsplakette beschädigt, muss unter Vorlage des Gutachtens auf eigene Kosten ein neues Pickerl besorgt werden.
Bei Unlesbarkeit des "Pickerls" kann es teuer werden. In der Praxis liegt die übliche Strafhöhe bei etwa 100 Euro, theoretisch reicht der Strafrahmen sogar bis 10.000 Euro.
Damit die Scheiben während der Fahrt nicht einfrieren, sollte das Heizungsgebläse für die Windschutzscheibe eingeschaltet und die mit Frostschutz befüllte Scheibenwaschanlage regelmäßig verwendet werden. Darüber hinaus kann bereits durch eine Frontscheibenabdeckung im Vorfeld vorgesorgt werden.
Eingefrorenes Schloss
No-Go: Den Schlüssel mit dem Feuerzeug anwärmen. Durch die extreme Hitze des Feuers können der Schlüssel oder der Transponder (Chip zur Startfreigabe) kaputt werden.
Tipp: Autolenker sollten Türschlossenteiser stets mitführen, allerdings in der Jackentasche/Handtasche und nicht im Auto aufbewahren. Solche Sprays tauen ein eingefrorenes Schloss schnell wieder auf, und die Fahrt kann begonnen werden.
Zugefrorene Türdichtungen
No-Go: Zugefrorene Türdichtungen mit Gewalt aufreißen, da so die gesamte Dichtung aus der Verankerung gerissen werden kann.
Tipp: Am besten im Vorfeld die Türdichtungen mit Fettcremen oder speziellen Türdichtungscremen einreiben. So kann dieses Problem leicht vermieden werden. Wenn die Türe aber tatsächlich eingefroren ist, so bleibt nur der Einstieg über eine andere Fahrzeugtüre oder die Benutzung von Enteisungssprays. Allerdings sollten dabei nur Produkte verwendet werden, die den Gummi der Türdichtung nicht angreifen.
VIDEO: Futuristischer "Tesla Cybertruck" in Wien gelandet
Motor warmlaufen lassen
No-Go: Nicht nur, dass dadurch die Umwelt unnötig belastet wird, drohen auch Geldstrafen bis zu 10.000 Euro. "Der Lenker darf mit dem von ihm gelenkten Kraftfahrzeug (...) nicht ungebührlichen Lärm, ferner nicht mehr Rauch, üblen Geruch oder schädliche Luftverunreinigungen verursachen, als bei ordnungsgemäßem Zustand und sachgemäßem Betrieb des Fahrzeuges unvermeidbar ist. (…) 'Warmlaufenlassen' des Motors stellt jedenfalls eine vermeidbare Luftverunreinigung dar." Üblich sind in solchen Fällen Strafen von 75 bis 150 Euro.
Tipp: Moderne Motoren müssen nicht minutenlang warmlaufen, sondern sind sofort einsatzbereit. Wichtiger ist, dass im Vorfeld der Kältewelle die Batterie auf ihre Leistungsfähigkeit überprüft wird, damit böse Überraschungen ausbleiben.
Verbraucher reduzieren
No-Go: Sämtliche Verbraucher wie Heckscheibenheizung, Sitzheizung- oder Lenkradheizung ständig laufen lassen.
Tipp: Sobald die Hände warm sind oder die Heckscheibe enteist ist, sollten Stromverbraucher auch wieder ausgeschaltet werden, da es die Batterie unnötig belastet. Durch den hohen Stromverbrauch kann besonders bei Kurzstrecken die Lichtmaschine nicht ausreichend nachladen, wodurch die Leistungskapazität der Batterie eingeschränkt ist.
Auf den Punkt gebracht
- Die "kleine Eiszeit" hält in Teilen Österreichs an, was zu verschiedenen Frostphänomenen wie Reif, Raueis und Klareis führt.
- Der ARBÖ gibt Tipps, wie Autofahrer bei extremer Kälte sicher bleiben können, etwa durch den richtigen Umgang mit vereisten Scheiben, Schlössern und Türdichtungen sowie durch das Vermeiden unnötiger Belastungen für die Fahrzeugbatterie.