Ski-Weltcup
Diese ÖSV-Stars haben noch eine Kristall-Chance
Seit Mittwochnachmittag ist es fix: Manuel Feller hat zum ersten Mal den Slalom-Weltcup gewonnen. Welche ÖSV-Stars noch von Kristall träumen dürfen.
Feller erreichte den bisher größten Erfolg seiner Karriere, ohne ein Rennen gefahren zu haben. Denn der Ski-Weltverband FIS verkündete am Mittwochnachmittag, nach dem Riesentorlauf am kommenden Wochenende auch den Slalom von Kranjska Gora abzusagen. Dieses Rennen wird nicht mehr nachgetragen, dadurch kann der 31-jährige Fieberbrunner nicht mehr verdrängt werden.
Vor dem Weltcupfinale in Saalbach liegt der beste ÖSV-Techniker 169 Punkte vor dem Deutschen Linus Straßer – in einem Rennen nicht mehr aufzuholen. Bisher war Feller in der Saison 2021/22 Gesamt-Zweiter im Slalom-Weltcup geworden, hat eine Olympia-Silbermedaille in der Mannschaft (2018) und WM-Silber (2017) zu Hause. Nun wird das Weltcupfinale auf der WM-Piste von 2025 zur Jubelfahrt für den Tiroler.
Es ist immerhin die erste ÖSV-Kristallkugel seit 2020/21, als Marco Schwarz und Vincent Kriechmayr Disziplinen-Wertungen für sich entschieden. Allerdings könnte Feller der einzige rot-weiß-rote Disziplinensieger bleiben. Ein Überblick:
Die Kristall-Situation bei den Männern
Gesamtweltcup: Der Kampf um die große Kristallkugel ist schon längst entschieden. Marco Oderhat hat vier Rennen vor dem Saisonende bereits über 1.000 Punkte Vorsprung. Es ist die dritte große Kristallkugel für den 26-Jährigen.
Abfahrt: Hier hat kein Österreicher mehr eine Kristall-Chance, Kriechmayr bei noch einem Rennen 254 Punkte Rückstand. Die Entscheidung fällt zwischen dem Saison-Dominator Marco Odermatt und dem Franzosen Cyprien Sarrazin. Der Schweizer hat 42 Punkte Vorsprung, sein 29-jähriger Rivale musste mit einer Wadenverletzung jüngst pausieren.
Super-G: Auch hier liegt Odermatt auf Kristall-Kurs, doch Kriechmayr hat noch die theoretische Chance, mitzumischen. Sein Rückstand vor dem letzten Rennen in Saalbach beträgt 81 Punkte. Der Oberösterreicher müsste also gewinnen, und Odermatt dürfte nicht besser als 14. klassiert sein.
Riesentorlauf: Hier ist alles bereits entschieden. Odermatt hat schließlich alle neun Rennen für sich entschieden, der Rückstand des Kroaten Filip Zubcic beträgt 630 Punkte. Feller ist mit 211 Pünktchen Zehnter.
Der Ski-Weltcup der Herren auf einen Blick
Die Kristall-Situation bei den Frauen
Gesamtweltcup: Sechs Rennen sind noch ausständig, die Schweizerin Lara Guth-Behrami nimmt einen komfortablen Vorsprung von 326 Punkten auf Federica Brignone und 385 Punkten auf Mikaela Shiffrin, die im Aare-Slalom am Sonntag ihr Comeback geben soll, mit ins Saisonfinale. Da wird kaum noch etwas anbrennen. Es wäre der erst zweite Gesamtweltcupsieg der Schweizerin.
Der Ski-Weltcup der Damen auf einen Blick
Abfahrt: Hier ist es noch besonders spannend: Im letzten Saisonrennen in Saalbach haben gleich drei Läuferinnen die Chance, die Kristallkugel zu holen: Gut-Behrami nimmt 68 Punkte Vorsprung auf Stephanie Venier mit ins Pinzgau, Cornelia Hütter hat 72 Punkte Rückstand. Ein siebter Platz reicht Lara Gut-Behrami jedenfalls, um die kleine Kugel klarzumachen. Die Österreicherinnen brauchen wohl den Sieg.
Super-G: Auch hier hat die Schweizerin bereits die Hand an der Kristallkugel, nimmt 69 Punkte Vorsprung auf Hütter und 74 Punkte Vorsprung auf Brignone mit nach Saalbach. Rang neun würde reichen. Auch hier würde Hütter nur ein Sieg eine echte Kugel-Chance geben.
Das machen die Ex-ÖSV-Stars heute
Riesentorlauf: In der schwächsten ÖSV-Disziplin stehen noch zwei Rennen auf dem Programm, könnte auch hier Gut-Behrami zuschlagen. Ihr Vorsprung auf Brignone beträgt 135 Punkte. Julia Scheib als beste ÖSV-Läuferin hat als 15. 544 Punkte Rückstand.
Slalom: Es ist womöglich die einzige Kristallkugel, die Shiffrin übrig bleibt. Bei noch zwei ausständigen Rennen liegt sie 188 Zähler vor der Deutschen Lena Dürr, die also beide Rennen gewinnen müsste, die US-Amerikanerin nicht punkten dürfe. Katharina Liensberger ist mit 385 Zählern Rückstand Weltcup-Siebte.