Gesundheit

Diese künstlichen Süßstoffe steigern das Krebsrisiko

Eine neue französische Studie attestiert ein erhöhtes Krebsrisiko in Zusammenhang mit erhöhtem Süßstoff-Konsum. Es gibt aber pflanzliche Alternativen.

Sabine Primes
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Die Menge macht das Gift: Ein Kaffee mit Süßstoff am Tag ist noch kein Problem.
Die Menge macht das Gift: Ein Kaffee mit Süßstoff am Tag ist noch kein Problem.
Getty Images/iStockphoto

Lange hat es gedauert, bis die Lebensmittelindustrie auf die eingehenden Warnungen der Medizin gehört hat und viele Lebensmittel jetzt ohne Zucker oder mit Zuckeralternativen süßt. Da Zucker für Übergewicht, schlechte Zähne und eine Reihe an chronischen Krankheiten verantwortlich sein kann, kommen künstliche Süßstoffe in einer breiten Palette von Lebensmitteln und Getränken zum Einsatz. Die Sicherheit dieser Lebensmittelzusatzstoffe wird jedoch diskutiert – mit widersprüchlichen Ergebnissen hinsichtlich ihrer Rolle bei der Ursache verschiedener Krankheiten. Insbesondere ihre krebsverursachende Wirkung wurde durch mehrere experimentelle Studien nahegelegt, es fehlen jedoch belastbare epidemiologische Beweise. Eine neue Studie hat die Zusammenhänge zwischen dem Konsum künstlicher Süßstoffe und einem Krebsrisiko untersucht.

Die Wissenschaftler haben dazu Daten von 102.865 Erwachsenen aus der NutriNet-Santé Studie genutzt. Das ist eine Online-Kohortenstudie, die seit 2009 läuft und bei der die Teilnehmer freiwillig und selbstständig ihre medizinische Vorgeschichte, ihre Ernährungsinformationen und mehr eintragen.

Die tägliche Nahrungsaufnahme und der Konsum von Süßungsmitteln wurden durch wiederholte 24-Stunden-Ernährungsaufzeichnungen ermittelt. Anhand weiterer Untersuchungen verglichen sie die Daten zur Ernährung mit Informationen aus Krebsdiagnosen, um herauszufinden, ob ein Zusammenhang zwischen dem Konsum von Süßstoffen und einem erhöhten Krebsrisiko besteht.

Aspartam, Acesulfam, Suclarose

Aspartam lag dabei mit 58 Prozent der konsumierten Süßstoffmenge an der Spitze, Acesulfam (29 Prozent) und Suclarose (10 Prozent) dahinter. Sucralose etwa ist rund 600-Mal süßer als herkömmlicher Zucker, hat keine Kalorien und soll dabei außerdem die Zähne schonen. In größeren Mengen wirken die chemischen Süßer jedoch abführend.

In dieser großen Kohortenstudie wurden künstliche Süßstoffe (insbesondere Aspartam und Acesulfam-K), die weltweit in vielen Lebensmittel- und Getränkemarken verwendet werden, mit einem 13 Prozent erhöhten Krebsrisiko in Verbindung gebracht. Genauer gesagt, war die Einnahme von Aspartam mit einem 22 Prozent erhöhten Risiko für Brustkrebs verbunden. Auch das Risiko für Krebsarten, die generell mit Übergewicht zusammenhängen (etwa Magen- und Darmkrebs), war laut den Daten der Forscherinnen und Forscher überdurchschnittlich.

Diese Ergebnisse liefern wichtige und neuartige Erkenntnisse für die laufende Neubewertung von Lebensmittelzusatzstoffen durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit und andere Gesundheitsbehörden weltweit.

Pflanzliche Alternativen

Neben chemisch hergestellten Süßstoffen wie gibt es auch eine pflanzliche Alternativen: Stevia, Ahornsirup, Birkenzucker (Xylit), Kokosblütenzucker, Agavendicksaft, Palmzucker, Yacon und Honig. Schon kleine Mengen erzielen die gleiche Süßkraft wie größere Mengen Zucker.

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