Großteil erholt sich nach 6 Monaten nicht von Corona

Wie eine Genesung nach einer Corona-Infektion verläuft, ist zurzeit noch unklar. Eine neue Studie widmet sich nun der Erforschung der Langzeitfolgen von im Krankenhaus behandelten Corona-Patienten und zeigt, dass eine überwiegende Mehrheit der erkrankten Personen noch ein halbes Jahr nach der Infektion an Symptomen leidet. 

Wie die im "The Lancet" veröffentlichte Untersuchung ergab, hatten 76 Prozent der Patienten, die zwischen Jänner und Mai in der chinesischen Stadt Wuhan im Krankenhaus behandelt wurden, sechs Monate nach ihrer Entlassung Symptome der Krankheit nicht vollständig überwunden.

Müdigkeit, Muskelschwäche und Schlafstörungen

Von den 1.655 in die Studie aufgenommenen genesenen Covid-Patienten klagten 1.265 demnach weiter über mindestens ein Corona-Symptom. Am häufigsten nannten sie Müdigkeit und Muskelschwäche (63%). Viele klagten zudem über Schlafstörungen (26%). Fast ein Viertel litt sechs Monate nach der Genesung an Angst oder Depressionen (23%). Je schwerer die Erkrankung ausfällt, desto länger  dauern auch die Symptome, wie diese Untersuchung erstmals ermittelt. Desto größer ist auch das Risiko für eine geschwächte Lungenfunktion.

Ärzte sagen, dass langfristige Covid-19-Fälle dem chronischen Erschöpfungssyndrom ähneln, einer Krankheit, die mehrere Jahre oder länger dauern kann. „Weil Covid-19 eine so neue Krankheit ist, fangen wir gerade erst an, einige ihrer langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit der Patienten zu verstehen“, sagte Bin Cao, einer der Autoren der Studie, in einer Erklärung. „Unsere Analyse deutet darauf hin, dass die meisten Patienten nach der Entlassung aus dem Krankenhaus zumindest mit einigen der Auswirkungen des Virus weiterleben. Sie unterstreicht die Notwendigkeit einer Nachsorge nach der Entlassung, insbesondere für diejenigen, die schwere Infektionen erleben.“