Politik

Daten-Chaos – Mückstein antwortet auf Wiener Wutbrief

Der Wut-Brief zum Daten-Chaos im Gesundheitsministerium hat nun eine Antwort bekommen. Wolfgang Mückstein kontert Peter Hacker.

Roman Palman
Teilen
Brieffreundschaft wird es keine mehr: Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein antwortet Peter Hacker.
Brieffreundschaft wird es keine mehr: Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein antwortet Peter Hacker.
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com; HEUTE

Das tagelange Chaos rund um die Corona-Zahlen in der vergangenen Woche ließ im Gesundheitsministerium die Köpfe rauchen und sorgte außerhalb der Mauern am Stubenring 1 für Verwirrung und Wut. Dem Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker platzte deswegen der Kragen. In einem Brief an den Minister machte er seinem Ärger Luft – "Heute" berichtete.

Am Montag reagierte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein mit einem eigenen Antwortschreiben an Hacker – es liegt "Heute" vor – auf die seinem Ressort vorgeworfenen Versäumnisse. "Auf der angesprochenen technischen Ebene im IT-Bereich ist Vieles geschehen. [...] Eine riesige Aufgabenstellung wurde auch seitens unserer IT bewältigt, vor allem, wenn man sich in Erinnerung ruft, dass anfangs der Pandemie einzelne Behörden ihre täglichen Daten noch analog übermittelt haben."

Auszug

Die Omikron-Welle stelle nun aber eine "völlig neue Dimension" bei den täglichen Fallmeldungen dar. Die verschiedenen Test-Situationen in den Bundesländern seien für den IT-Bereich eine besondere Herausforderung. "Der tägliche Auszug aus dem EMS stellt eine Sammlung von Rohdaten dar, die nach Auszug nochmals bereinigt werden müssen", führt Mückstein weiter aus.

Prüfung

Erst wird laut dem Minister ein automatisiertes Script über die sogenannte Linelist gejagt, welches doppelte Einträge identifiziert und herauslöscht. Gibt es mehrere positive Meldungen im Zusammenhang mit einer EMS-ID, sind die Mitarbeiter am Start. Die Wahrscheinlichkeit einer Reinfektion "kann nur händisch geschehen und ist daher sehr ressourcenintensiv", so Mückstein. In einigen Fällen müsste zur Überprüfung der Richtigkeit auch noch den Bundesländern nachtelefoniert werden. Seit Beginn der Pandemie sind so schon 1,6 Millionen Fälle überprüft worden.

Hochdruck

Der Gesundheitsminister bekräftigt aber, weiter an diesem Vorgehen festhalten zu wollen. "Die schiere Menge an Daten [...] kann nicht als Vorwand herhalten, den qualitativen Anspruch in diesem Bereich tiefer zu legen", sagt Mückstein. Die dafür verantwortlichen Ministeriumsbereiche "arbeiten seit Tagen mit Hochdruck daran, auch diese auftretende Herausforderung so schnell es geht zu bewerkstelligen, ohne dass die Datenqualität Schaden nimmt."

MfG

Den Hacker-Vorwurf der intransparenten und viel zu späten Kommunikation lässt der Pandemie-Manager nicht auf sich sitzen und beißt zurück: "Unser Haus, geschätzter Herr Stadtrat, lieber Peter, hat selbstverständlich sofort und auf den entsprechenden Kanälen transparent kommuniziert", schreibt Mückstein.

Er sei überzeugt, dass man die Krise "in bewährter Weise weiter gemeinsam bewältigen" werde. "Das Bundesland Wien wird in meinem Ministerium stets einen verantwortungsvollen und verlässlichen Partner finden können", so der Grüne und beendet sein Schreiben "mit freundlichen Grüßen."

Letztes Wort

Womöglich ist das letzte Wort in der Daten-Chaos-Causa damit aber noch nicht gesprochen, denn Peter Hacker hat sich Montagabend gleich zwei TV-Auftritte gebucht. Erst ist er um 22 Uhr in der ZiB2 zum Interview geladen, kurz wird sein Wutbrief im "Newsroom Live" auf Puls24 zum Thema. Auch da tritt er persönlich auf.

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger