Krapfen gehören zur Faschingszeit, wie der Christbaum zu Weihnachten. Wo es jedoch die besten mit Marillenmarmelade gefüllten Faschingskrapfen in Wien gibt, hat wieder eine Jury des Restaurantführers "Gault Millau" in einer Blindverkostung ermittelt.
Insgesamt wurden 17 verschiedene Krapfen aus Bäckereien in Wien und Umgebung verkostet. Auf Produkte aus Supermärkten hat man wie schon in den vergangenen Jahren verzichtet, da fast alle vom gleichen Hersteller stammen.
Die frisch und anonym eingekauften Faschingskrapfen wurden unter anderem von "Gault Millau"-Herausgeberin Martina Hohenlohe, Patissière des Jahres 2022 Noemi Krondorfer, Konditor und Patissier Thomas Naderer und Crème-de-la-Crème-Chefin Julia Kilarski auf Optik, Geruch und Geschmack getestet. Außerdem widmeten sich die erfahrene Sensorikerin Romana Fertl (Open Sense), Bäcker Julian Lubinger (Bäckerei Ährnst) und die Spitzenköchin Heidi Ratzinger der gewissenhaften Geschmacks- und Qualitätsprüfung.
Ausschlaggebend waren dabei ein goldbrauner Farbton, ein gleichmäßiger daumendicker Kragen um den Krapfen, ein frischer und zart-hefiger Geruch und ein flaumiger Teig. Natürlich kommt es bei Wiens besten Krapfen auch auf die Marmelade an, diese sollte gut verteilt und weder zu knapp noch zu üppig bemessen sein. Wichtig ist laut "Gault Millau" auch, dass die Marille erkennbar sowie Süße und Säure gut balanciert sind.
Viele Kriterien, die es zu erfüllen galt und am Ende für eine Überraschung sorgten: Nicht nur der diesjährige Gewinner ist neu, auch keiner der drei Spitzenplatzierten aus dem Vorjahr schaffte es heuer auf das Stockerl.
Im vergangenen Jahr backte noch die Konditorei Groissböck die besten Faschingskrapfen, gefolgt von der Bäckerei Felzl und Der Mann.
Was laut "Gault Millau" übrigens ein absolutes No-Go bei Faschingskrapfen ist: Der Geruch sollte keinesfalls an altes oder gar ranziges Fett erinnern.