Hochspannung vor Landtagswahl

DAS sind die 5 größten Umwelt-Baustellen der Steiermark

Am 24. November wählen die Steirer einen neuen Landtag. Klimaschutz-Themen werden bei der Wahlentscheidung eine große Rolle spielen.

Bernd Watzka
DAS sind die 5 größten Umwelt-Baustellen der Steiermark
Bodenfraß (o. "Playworld"-Parkplatz bei Spielberg) und Windenergie-Defizite: Die Steiermark hat viele Umweltprobleme.
Matjaz Krivic

Seit den extremen Wettereignissen im vergangenen September ist das Thema Klimaschutz auch in der Steiermark verstärkt in den Blickpunkt gerückt. Laut neuer "Klima- und Energiestrategie 2030+" sollen in den nächsten fünfeinhalb Jahren die Treibhausgas-Emissionen um 48 Prozent gesenkt werden.

Der Anteil erneuerbarer Energie soll indes auf 55 Prozent steigen. Zudem soll die gesamte Landesverwaltung bis 2030 klimaneutral werden, Treibhausgas-Emissionen bei Gebäuden und Mobilität sollen gegen null gehen. Dennoch gibt es noch viel zu tun, wie die Umwelt-NGO Greenpeace für "Heute" zusammenfasst:

Die fünf größten Klimaschutz-Baustellen der Steiermark

  1. 1

    Bodenverbrauch

    Die Steiermark liegt im Bundesländervergleich beim Bodenverbrauch unter den Top 3:
    Der Flächenfraß ist im dreijährigen Mittel mit rund 1.200 Hektar pro Jahr weiterhin extrem. Im Vergleich zu den anderen Bundesländern, wo es 2023 einen Rückgang gab, verzeichnete die Steiermark gegen den Trend ein leichtes Wachstum.
  2. 2

    Zu viel Straßenbau

    Das Landesstraßennetz der Steiermark ist in die Jahre gekommen, dringende Sanierungen stehen aus. Aktuell beträgt der Sanierungsrückstau eine halbe Milliarde Euro. Trotz dieses Rückstaus setzt man auf den Ausbau von Straßen und noch mehr Verkehr: Konkret geht es um den Ausbau der B70 sowie der B68 in der West- und der Südoststeiermark.
  3. 3

    Erneuerbare Energie

    Die Steiermark war einst Vorreiter beim Ausbau der Windkraft, das Land verfügt über das zweitgrößte Windkraftpotenzial in Österreich. Allerdings nutze die Steiermark dieses Potenzial zu wenig: Der Anteil der Erneuerbaren beim Stromverbrauch liegt bei 49 Prozent. Beim Wärmepumpen-Anteil liegt die Grüne Mark österreichweit mit neun Prozent auf dem letzten Platz.
  4. 4

    UVP-Skandal

    Die gravierenden Missstände der steirischen Umweltbehörde drangen 2021 an die Öffentlichkeit. Der Vorwurf war, dass Projektwerber ihre Bescheide selbst verfassen und die Behörde sämtliche Bauvorhaben durchwinkte. Die Abteilung wurde neu strukturiert, es brauche jedoch eine Aufarbeitung des Skandals.
  5. 5

    Mobilität

    Im Verkehrsbereich brauche es Lösungen, die den Umstieg auf klimafreundliche Verkehrsmittel ermöglichen. Dies umfasst den Ausbau von Geh- und Radwegen und die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene. Zusätzlich ist eine Modernisierung der Regionalbahnen und eine flächendeckende LKW-Maut notwendig, um Straßen zu entlasten.

"Immenser Bodenverbrauch"

"Eine der größten Umwelt-Baustellen in der Steiermark ist der immense Bodenverbrauch, mehr als jede Dritte verbaute Fläche Österreichs lag 2023 in der Steiermark. Hier braucht es dringend verbindliche Grenzwerte, um den Bodenfraß einzudämmen", fordert Greenpeace-Sprecher Stefan Stadler im "Heute"-Talk.

"Klare Obergrenzen" für Flächenschutz

"Besonders beim Bodenschutz könnten wir mit klaren Obergrenzen für den Flächenverbrauch wirklich Boden gut machen", so die steirische Landessprecherin der Grünen, Sandra Krautwaschl gegenüber "Heute".

Grüne Klubobfrau und Landessprecherin Sandra Krautwaschl
Grüne Klubobfrau und Landessprecherin Sandra Krautwaschl
Marusa Puhek

"Naturschutz-Euro" einführen

"Wir setzen uns für einen 'Naturschutz-Euro' als Teil der Nächtigungsabgabe ein, der das Naturschutzbudget auf einen Schlag verdoppelt und endlich für ausreichende Mittel zur Landschaftspflege und den Erhalt unserer Lebensräume sorgt", fordert die Grüne.

"Mehr Tempo" für Energiewende

Auch bei der Energiewende brauche es "mehr Tempo" – etwa durch eine "PV-Pflicht auf großen Parkplätzen und Betriebsgebäuden", die zugleich den Bodenschutz stärken würde. "Ebenso setzen wir auf eine klare Priorisierung der Mittel für den Öffi-Ausbau statt für neue Straßen", so Krautwaschl.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Am 24.November wählen die Steirer einen neuen Landtag, wobei Klimaschutz-Themen eine zentrale Rolle spielen werden.
    • Die größten Herausforderungen umfassen den immensen Bodenverbrauch, die Förderung erneuerbarer Energien und den öffentlichen Verkehr.
    bw
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