Gesundheit
Covid-Infektion kann Plazenta und Ungeborenes schädigen
Durch eine Covid-19-Infektion kann es bei Ungeborenen zu Wachstumseinschränkungen oder Blutungen im Gehirn kommen.
Es ist bereits länger bekannt, dass Schwangere bei Covid-19 zur erhöhten Risikogruppe gehören. Jetzt stellten Forschende der MedUni Wien mit Hilfe von Magnetresonanztomografie (MRT) fest, dass die Infektion die Plazenta und weiters den Fötus schädigen kann. Das Ausmaß war vor allem bei Varianten vor Omikron teils so groß, dass dadurch das Ungeborene in seiner Entwicklung bzw. Gesundheit beeinträchtigt wurde. Bei Geimpften traten weniger Unregelmäßigkeiten auf.
"Wie unsere Forschungen ergaben, führten Infektionen mit Prä-Omikron-Varianten wie Delta zu deutlich stärkeren Schädigungen in Form von vaskulären Ereignissen wie zum Beispiel Thromben oder Blutungen als die aktuell grassierenden Omikron-Subvarianten", erläuterte Erstautor Patric Kienast von der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin der MedUni Wien.
Das unterschiedliche Ausmaß der Plazentaschädigungen aufgrund verschiedener Virusvarianten führen die Forschenden einerseits darauf zurück, dass Omikron-Unterlinien mildere Krankheitsverläufe nach sich ziehen, und andererseits auf die bereits höhere Durchimpfungsrate in der fortgeschrittenen Phase der Pandemie.
Wachstumseinschränkungen oder Blutungen im Gehirn
"Unsere Ergebnisse zeigen jedenfalls, dass beide der zwei nicht geimpften schwangeren Teilnehmerinnen nach einer Infektion mit SARS-CoV-2-Omikron eine Anomalie der Plazenta entwickelten, aber nur eine von sechs der dreifach geimpften Frauen", berichtet Studienleiter Gregor Kasprian.
Nur null bis drei Prozent aller Föten wurden nach Infektion der Mutter ebenfalls mit SARS-CoV-2 infiziert. Wie die aktuelle Studie zeigt, bleibt aber die Plazenta selbst von Beeinträchtigungen durch Covid-19 nicht verschont, betonte die MedUni in der Aussendung. In weiterer Folge traten bei einigen Ungeborenen Wachstumseinschränkungen oder Blutungsereignisse in den Hirnen auf.