Politik
Anschober sagt, wann in Österreich Corona-geimpft wird
Gesundheitsminister Anschober versichert, dass es genügend Dosen des neuen Corona-Impfstoffes für Österreich geben wird. Nur wann ist es soweit?
Die Europäische Union hat sich kürzlich 200 Millionen Dosen des zu "90 Prozent wirksamen" Corona-Impfstoffes aus den Labors der Pharmariesen Pfizer und Biontech – inklusive österreichischem Beitrag – gesichert. Zusätzlich gibt es noch eine Kaufoption für 100 Millionen weitere Dosen. Die erste Lieferung wird gleichzeitig allen Mitgliedsstaaten zur Verfügung gestellt und aliquot aufgeteilt.
"So funktioniert europäische Zusammenarbeit: Österreich hat stark daran mitgewirkt, dass es bei der Beschaffung des Covid-19-Impfstoffes zu keinen nationalen Alleingängen, sondern zu einem gemeinsamen europäischen Kraftakt kommt. Das stärkt uns in Österreich enorm", zeigt sich Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) darüber erfreut. Hätte jeder Staat für sich verhandeln müssen, hätten die kleineren Länder, wie eben auch Österreich, wohl das Nachsehen gehabt. Anschobers Resümee: "Gemeinsam sind wir stärker, das gemeinsame Europa gibt uns Kraft im Kampf gegen die Pandemie."
Vier Deals fixiert, weitere in Verhandlung
In seiner Aussendung gibt Anschober auch noch einen Überblick über den aktuellen Stand der Impfstoffbeschaffung. Der Pfizer/Biontech-Deal ist nämlich nicht der einzige:
Vier Lieferzusagen auf Basis von Vorkaufverträgen sind bisher fix abgeschlossen und jeweils ca. 2 Prozent der Lieferungen verbindlich für Österreich reserviert. Die Details: 300 Millionen Dosen mitsamt Option auf weitere 100 Millionen kommen von AstraZeneca, 200 Millionen jetzt plus Option auf weitere 200 Millionen von Johnson&Johnson. Sanofi werden 300 Millionen Dosen abgenommen und Biontech/Pfizer, wie schon erwähnt, 200 Millionen Dosen inklusive Option auf weitere 100 Millionen.
"Ausreichende Impfmenge für Österreich garantiert"
Darüber hinaus befänden sich die Vertragsverhandlungen mit Moderna und CureVAC ebenfalls in einem guten Stadium, so der Gesundheitsminister weiter. "Dieses Portfolio an verschiedenen Impfstoffen ist ein risikobasiertes Portfolio, es umfasst verschiedene Methoden der Impfstoffherstellung und eine Überabdeckung, damit garantiert ist, dass in jedem Fall ausreichende Impfmengen für Österreich vorhanden sind."
Bei den Produkten von AstraZeneca und Johnson&Johnson handle es sich um bekannte und bewährte Vektor-bezogene Impfstoffe. Der Biontech-Impfstoff gehöre hingegen zur neuen Methode der RNA-Impfstoffe und der von Sanofi basiere auf der ebenfalls bekannten Protein-Methode. Wann diese verfügbar sein werden, steht aber noch in den Sternen.
Impfungen ab Anfang 2021
Über den Zeitpunkt der Auslieferung entscheide natürlich die Marktzulassung durch die Europäische Arzneimittelagentur EMA. Anschober gibt sich aber optimistisch: "Für mich steht die Sicherheit im Vordergrund. Es ist daher wichtig, dass garantiert ist, dass Zulassungsverfahren in vollem Umfang durchgeführt werden. Erste Zulassungen könnten rund um den Jahreswechsel erfolgen."
Schon im ersten Quartal 2021 könnten im Optimalfall die ersten Chargen an Risikogruppen und Mitarbeiter des Gesundheitssystems ausgeliefert werden. "Ich gehe davon aus, dass die weitere interessierte Bevölkerung dann ab dem 2.Quartal schrittweise geimpft werden kann. Dafür bereiten wir derzeit die Impflogistik vor."