Politik
Corona-Regeln weg – nun Höchststand bei Sitzenbleibern
Nach dem Wegfall der pandemiebedingten Erleichterungen gab es in Österreichs Schulen einen deutlichen Anstieg bei Sitzenbleibern.
Die Corona-Pandemie hatte in den vergangenen Jahren massive Auswirkungen auf den Schulalltag. Wegen Distance Learning und versäumten Schulstunden gab es für die Schüler und Schülerinnen viele Erleichterungen. So wurde etwa die Arbeitszeit bei der schriftlichen Matura um eine Stunde verlängert, die mündliche Matura erfolgte auf freiwilliger Basis. Die Note der Abschlussklasse wurde in die Maturanote einbezogen.
Auch für das Sitzenbleiben gab es Sonderregelungen. So konnte man mit nur einem Fünfer im Zeugnis automatisch in die nächsthöhere Klasse aufsteigen. Doch diese coronabedingten Ausnahmeregeln sind mittlerweile wieder Geschichte.
Über 25.000 Schüler mussten wiederholen
Und der Wegfall von pandemiebedingten Erleichterungen hat nun im Vorjahr zu einem Zehnjahreshöchststand bei Sitzenbleiberinnen und Sitzenbleibern an den Schulen geführt. Insgesamt mussten im Schuljahr 2022/23 rund 25.100 Schülerinnen und Schüler eine Schulstufe wiederholen, wie die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage von den NEOS durch ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek zeigt.
In den Jahren davor waren es zwischen 17.600 und 21.700, bevor die Zahl der Klassenwiederholungen 2020/21 auf 11.900 sank.
Anteil in BMS am höchsten
Im Schuljahr 2022/23 mussten immerhin 2,4 Prozent aller Schülerinnen und Schüler eine Klasse wiederholen. Am niedrigsten war die Quote an den Volksschulen (0,6 Prozent), am höchsten an diversen berufsbildenden mittleren Schulen mit Werten von über neun Prozent. Trotz der vergleichsweise niedrigen Quote gab es an Volksschulen aber immerhin mehr als 1.900 Sitzenbleiber.
Im Bundesländervergleich mussten in Wien (3,5 Prozent) die meisten Schüler eine Klasse wiederholen. Am wenigsten waren es in Kärnten und in Tirol (je 1,8 Prozent) und der Steiermark (1,9 Prozent).