Corona-Infektionen sinken – jetzt kommt die Grippewelle

Die Corona-Zahlen sinken in Österreich langsam. Am Mittwoch melden die Behörden 34.743 neue Fälle. Dafür hat sich in den vergangenen drei Wochen die Grippe verstärkt ausgebreitet. Wie Virologin Monika Redlberger-Fritz von der MedUni Wien im "Ö1-Morgenjournal" erklärte, sei sogar eine Verdoppelung der Infektionen jede Woche beobachtet worden.

Ausbreitung im März ungewöhnlich

Von einer Grippewelle kann zwar noch nicht gesprochen werden, dennoch sei diese Ausbreitung im März ungewöhnlich. "Das hat letztendlich mit den Corona-Maßnahmen zu tun. Denn mit dem Wegfall der Masken kann sich das Grippevirus einfach in der Bevölkerung ausbreiten", so die Expertin. Durch den baldigen Beginn der Osterferien könnte die Verbreitung der Influenzaviren aber wieder eingeschränkt werden.

Auch der Molekularbiologe Ulrich Elling zeigte sich am Wochenende verzweifelt: "Omicron BA.2 ist noch nicht vorbei und schon kommt das Nächste. I mog nimmer", schrieb er auf Twitter. Der Virustyp "INFLUENZA A H3N2" treibt schon in Dänemark die Zahlen in die Höhe. Der Nachteil: Die Influenza-Impfung wirkt nicht. "Der Saisoneffekt wird hoffentlich helfen, dann kommt es halt im Herbst", schreibt Elling weiter.

Problematisch dabei ist, dass jede Influenza-Welle eine starke Belastung des Gesundheitssystems mit sich bringt. "Sollte in der jetzigen Situation mit den vielen Personalausfällen und hohen Corona-Patientenzahlen auch nur eine ganz normale Influenza-Aktivität dazukommen, folgt ein Kollaps des Gesundheitssystems", warnt Redlberger-Fritz. Deshalb sei die Wiedereinführung der Maskenpflicht zum Schutz des Gesundheitssystems wichtig gewesen.

Laut Daten der AGES gab es in der Kalenderwoche 11 rund 1.260 Grippe- und grippeähnliche Erkrankungen in Österreich. Das entspricht dem Niveau der gleichen Kalenderwoche in der Saison 2019/20. Im vergangenen Winter war die Grippesaison in Österreich wegen der Corona-Maßnahmen fast komplett ausgefallen.