Gesundheit
Tödliche Pilzkrankheit trifft Corona-Genesene in Indien
In Indien leiden immer mehr Menschen nach überstandener Corona-Erkrankung an einer seltenen Pilzinfektion. Diese verläuft oft lebensbedrohlich.
In drei Kliniken Neu-Delhis wurden spezielle Krankenhausabteilungen eingerichtet, um eine Pilz-Krankheit zu behandeln, die unter Corona-Patienten grassiert. Tausende Covid-19-Patienten sind von der seltenen, aber lebensbedrohlichen Infektion betroffen, die als "Schwarzer Pilz" bekannt ist.
Diabetiker besonders anfällig
Die Krankheit wird durch den Mucor-Schimmelpilz verursacht, welcher durch die Atmung oder Hautverletzungen in den Körper gelangt und dort in der Regel die Nebenhöhlen befällt. Besonders anfällig sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem und Diabetiker.
"Diabetes senkt die körpereigene Immunabwehr, das Coronavirus verschlimmert das", erklärt der Mediziner aus Mumbai der BBC, "und dann sind Steroide, die bei der Bekämpfung von Covid-19 helfen sollen, wie Öl ins Feuer“. Die indischen Bundesstaaten Rajasthan und Telangana haben wegen der steigenden Zahl von Fällen den "Schwarzen Pilz" zur Epidemie erklärt.
Pilz zersetzt Nerven, Gewebe und Gefäße
Im feuchten Klima Indiens verbreiten sich die Pilze rasend schnell. Als Anzeichen für eine solche Pilzinfektion werden Rötungen der Augen und der Nase, später schwarzer oder blutiger Nasenausfluss, Schmerzen oder Zahnschmerzen, Atemnot, blutiges Erbrechen und veränderte Geisteszustände beschrieben. Der Pilz zersetzt Nerven, Gewebe und Gefäße.
Mehr als die Hälfte der Infizierten stirbt innerhalb weniger Tage. In einigen Fällen müssen Augen und Oberkiefer amputiert werden, um die Ausbreitung der Infektion zu stoppen. Dazu herrscht im ohnehin überlasteten indischen Gesundheitssystem ein Mangel an Anti-Pilz-Medikamenten.