Gesundheit
Corona-Expertin warnt vor Aus für Gratis-Tests für alle
Das Ende der Gratis-Tests scheint beschlossene Sache zu sein. Ein Problem in den Augen von Virologin von Laer. Sie hat einen Lösungsvorschlag.
300.000 Gurgeltests werden allein in Wien pro Tag durchgeführt. Doch damit ist jetzt Schluss. Das Ende der Finanzierung der Gratis-Corona-Tests scheint beschlossene Sache – und das schon mit Ende März. Daran kann wohl auch der neue Gesundheitsminister Johannes Rauch trotz explodierender Fallzahlen nicht mehr rütteln.
Seine Idee, etwa einen oder zwei Tests pro Woche zu erlauben, findet aber vor allem bei der Virologin Dorothee von Laer von der Med-Uni Innsbruck, großen Anklang. "Ein komplettes Aus der Gratis-Tests würde in erster Linie sozial Schwächere treffen, die sich vor dem Besuch bei der Oma im Altersheim dann nicht mehr testen lassen können", erklärt sie gegenüber "Heute". Das sei ein großes Problem. Und tatsächlich, ein privater PCR-Test im Labor Lifebrain kostet 59 Euro.
Reduzierter Zugang zu Tests
Von den bisherigen Test-Exzessen hält die Expertin jedoch auch nicht viel. "Testen sollte man sich dann lassen, wenn man eine vulnerable Gruppe besucht oder Kontakt zu einer positiven Person hatte, um Infektionsketten zu unterbrechen und andere Leute zu schützen", so die Professorin. Ihr Vorschlag: "Keine PCR-Exzesse mehr, die Anzahl der Gratis-Tests reduzieren und dafür auch eine gewisse Anzahl an Antigen-Tests wieder kostenlos zur Verfügung stellen."
Antigen-Tests unterbewertet
Grundsätzlich gehöre der Wert der Antigen-Tests wieder aufgewertet, so von Laer. "Die Schnelltests haben den gleichen Stellenwert wie PCR-Test und liefern noch dazu ein aktuelleres Bild. Denn bis das PCR-Testergebnis nach 24 Stunden da ist, schlägt auch der Antigen-Test bereits an."
Diese sind übrigens auch weit günstiger, denn zehn Stück gibt es für Privatpersonen bereits zwischen 20 und 30 Euro in der Apotheke.