Clemens Unterreiner hat am Samstag sein Erstes Mal

In der Burg Gars im Burgenland werden an diesem Samstag gleich zwei Premieren gefeiert. Zum einen feiert das Stück "Der Liebestrank" Premiere, zum anderen Clemens Unterreiner (52). Der ist nämlich diesen Sommer zum ersten Mal als Intendant tätig.

Oper mit Happy End

Dem Opernsänger war es ganz wichtig "Der Liebestrank" von Gaetano Donizetti († 1848) unter seiner ersten Intendanz aufzuführen, denn "in dieser Oper stirbt keiner, die Liebe siegt und es gibt ein Happy End", erzählt Clemens Unterreiner.

Das macht das Stück auch so zugänglich, eine Sache, die dem Österreicher sehr wichtig war: "Das ist wirklich eine Oper für alle, für Opernfans, weil das eine der meistgespielten Opern ist, für Operneinsteiger, weil sie kurzweilig ist, aber auch für junges Publikum, weil sie so leicht verständlich ist".

Oper für Blinde und Sehbehinderte

Auf eine Sache ist der Sänger besonders stolz: "Wir sind das einzige Opernfestival Österreichs, das Inklusion in Kunst und Kultur bietet und heuer auch Oper für blinde und sehbehinderte Menschen mit Live Audiodeskription anbietet, und das ist ein Unikum".

Unterreiner erblindete in seiner Kindheit und erkämpfte sich sein Augenlicht zurück. Nun möchte er das Opernerlebnis so unverschlossen wie möglich gestalten. Durch Audiodeskription oder Live-Kommentaren, wird es blinden und sehbehinderten Menschen ermöglicht, die Handlung der Aufführung verfolgen zu können. Ein Unikat. Doch könnte man das auch auf andere Opernhäuser ausweiten, um so Kultur zugänglicher zu machen?

"Jeder Intendant ist für seine Spielstätte verantwortlich und jede Spielstätte hat ihre eigenen Besonderheiten, Programme und Reize, jede Spielstätte ist eben anders - wir sind zum Beispiel das größte unverstärkte Opernfestival Österreichs", erklärt Unterreiner im Gespräch mit "Heute".

Oper bei jedem Wetter

Dadurch, dass die Bühne in Gars am Kamp Open-Air ist, stellt sich natürlich die Frage, ob das einzige, was die Performance aufhalten kann, das Wetter ist: "Wir spielen bei jeder Witterung und wir haben auch ein neues Orchesterhaus, welches die Möglichkeit bietet, dass wir eben immer spielen können", so der Intendant.

Einen Tipp für das Publikum hat Unterreiner auch: "Auf hoher See und bei Open-Air-Festspielen sind wir in der Hand des Schicksals, aber wir sind vorbereitet und das Publikum kann sich auch Outfit-technisch auf jede Witterung einstellen".