Digital

Bub (7) verschluckt im Urlaub Mini-Batterie und stirbt

Ein Kind aus der Schweiz ist in Portugal an einer Gefäßentzündung gestorben. Eine verschluckte Batterie verursachte die tödlichen Verletzungen.

Selbst winzige Knopfzellen wie diese können für Kinder zur Gefahr werden.
Selbst winzige Knopfzellen wie diese können für Kinder zur Gefahr werden.
Stephanie Pilick / dpa / picturedesk.com

Der siebenjährige José aus Payerne im Schweizer Kanton Waadt verbrachte die Feiertage mit seiner Familie in Portugal. Doch durch einen dramatischen Zwischenfall sollte er nicht mehr zurückkehren: der Bub starb am Samstag im Krankenhaus der portugiesischen Stadt Coimbra. Er erlag inneren Verletzungen, nachdem er eine Knopfbatterie verschluckt hatte.

Xavier Nicod, Schuldirektor in Payerne, bestätigt gegenüber "24 Heures" den Todesfall. "Unsere Schule ist mit dem Tod eines Schülers konfrontiert. Dieser Todesfall ereignete sich im privaten Umfeld", so Nicod. Er spreche der Familie und allen, die von diesem schrecklichen Ereignis betroffen sind, sein Mitgefühl aus.

Not-OP, aber es war zu spät

Der Unfall hatte sich bereits um Weihnachten herum ereignet. Nachdem José ins Spital eingeliefert worden war, wurde er umgehend operiert. Jedoch hatte die Batterie bereits zu inneren Verletzungen geführt. "Die Chirurgen konnten die Batterie entfernen, aber mein Sohn ist danach an Vaskulitis (Gefäßentzündung) gestorben", erzählt die trauernde Mutter.

Die Schwester und die Eltern haben ihren Buben am Dienstag auf dem Friedhof von Zambujal zu Grabe getragen. Der Vater war eigentlich zu Schulbeginn in die Schweiz zurückgekehrt, um seine Arbeit wieder aufzunehmen, musste jedoch überstürzt in die Heimat zurückkehren, da sich der Gesundheitszustand seines Sohnes rapide verschlechtert hatte.

Unklar sei zu diesem Zeitpunkt, ob die Batterie die genetisch bedingte Vaskulitis im Buben aktivierte und so zu inneren Blutungen geführt hatte, so die Mutter. Sie möchte auf jeden Fall vor den Gefahren von Batterien warnen.

Schwere Verätzungen in kürzester Zeit

Alleine in der Schweiz gibt es jedes Jahr 80 bis 90 Anfragen, die sich auf das Verschlucken von Knopfbatterien beziehen bei der offiziellen Beratungsstelle Tox Info Suisse. "Betroffen sind vor allem kleine Kinder. Zwischen 80 und 95 Prozent der Kinder zeigen keine Symptome und die Batterien werden 24 bis 96 Stunden später mit dem Stuhl ausgeschieden", schreibt das Informationsportal.

Eltern wird jedenfalls geraten, sofort ein Krankenhaus aufzusuchen, sollte ein Kind eine Batterie verschlucken. Gelegentlich treten leichte Symptome wie Brennen im Mund, Bauchschmerz, Erbrechen, Würgen und Speicheln auf, heißt es. Aber: "Bleibt die Knopfbatterie in der Speiseröhre stecken, was vor allem bei den größeren Lithiumbatterien und bei sehr kleinen Kindern passieren kann, kommt es innert kürzester Zeit zu schweren Verätzungen."

Stromkreis im Körper

Mario Mendoza-Sagaon, Chefarzt der Kinderklinik in Bellinzona, erklärt das gefährliche Phänomen gegenüber SRF: "Wenn die Batterie festsitzt, gelangen Speichel und Schleim in die Batterie, es entsteht ein elektrischer Stromkreis und eine sehr alkalische Umgebung wie Natronlauge, die ein Absterben des Gewebes verursacht." SRF hat den Effekt nachgestellt: Eine Knopfbatterie, zwischen zwei Scheiben Schinken gelegt, gibt schon bald Säure ab, die sich durch das organische Gewebe hindurchfrisst.

1/52
Gehe zur Galerie
    <strong>17.11.2024: Heeres-Blamage: Unser Luftraum ist völlig ungeschützt.</strong> Österreich kann seinen eigenen Luftraum nicht mehr verteidigen. Die Eurofighter können nicht abheben, <a data-li-document-ref="120072835" href="https://www.heute.at/s/heeres-blamage-unser-luftraum-ist-voellig-ungeschuetzt-120072835">obwohl die Jets selbst einsatzbereit wären &gt;&gt;</a>
    17.11.2024: Heeres-Blamage: Unser Luftraum ist völlig ungeschützt. Österreich kann seinen eigenen Luftraum nicht mehr verteidigen. Die Eurofighter können nicht abheben, obwohl die Jets selbst einsatzbereit wären >>
    Bundesheer / OTS
    An der Unterhaltung teilnehmen