Politik
Brisantes Video aufgetaucht – Babler schimpft über EU
Wenige Tage vor dem SPÖ-Parteitag ist am Dienstag ein Video aufgetaucht, in dem Andreas Babler scharfe Kritik an der Europäischen Union übt.
Am 3. Juni fällt die endgültige Entscheidung, wer der neue SPÖ-Parteichef wird. Bis dahin gehen die Kämpfe innerhalb der SPÖ weiter. Der Vorstand entschied am Dienstag, dass es am 3. Juni beim Parteitag zu einer Kampfabstimmung zwischen Hans Peter Doskozil und Andreas Babler um den Parteivorsitz kommt.
Marxismus-Sager sorgt für Aufsehen
Mit dem Traiskirchner Bürgermeister würde die SPÖ auf einen extrem linken Kurs zusteuern. In einem Interview mit "Puls 24" bekannte er: "Ich bin Marxist. Ich bin marxistisch orientiert seit meiner Jugendorganisation, aber Marxist ist natürlich ein hartes Wort manchmal."
Das kritisierte Doskozil: "Mich schreckt das schon ab." Er bewerbe sich als Sozialdemokrat für den Vorsitz der Sozialdemokratischen Partei, so der Burgenländer. Wenig später revidierte Babler seine Aussage in der "ZiB2".
"Aggressives, militärisches Bündnis"
Nun ist wenige Tage vor der Kampfabstimmung um den SPÖ-Vorsitz am Dienstag ein brisantes Video aufgetaucht, in dem Andreas Babler scharfe Kritik an der Europäischen Union übt, wie die "Kronen Zeitung" berichtet. In dem aus dem Jahr 2020 stammenden Mitschnitt nennt er die EU etwa das "aggressivste außenpolitische militärische Bündnis, das es je gegeben hat". Die Union sei in der Doktrin "schlimmer als die NATO".
Das Video stammt aus einem Podcast des SPÖ-nahen PR-Beraters Rudolf Fußi. Babler erzählte damals, dass er "diese EU überhaupt nicht leiwand" finde. Er sei schon in der Bewegung "gegen dieses Konstrukt" aktiv gewesen. So ist er in seiner Zeit in der Sozialistischen Jugend gegen einen Beitritt zur Union aufgetreten.
Für einen EU-Austritt warb der Traiskirchner Bürgermeister freilich nicht. Es gehöre das Konstrukt der EU geändert. Von der "Krone" mit seinen damaligen Aussagen konfrontiert, meinte Babler nun, am Weg in die Sozialunion brauche es eine Reform der Europäischen Verträge: "Mit dieser Forderung befinde ich mich in guter Gesellschaft mit vielen sozialdemokratischen Regierungschefs."