Am 8. Juli 2023 ist der zweijährige Émile im Ort Le Vernet (Alpes-de-Haute-Provence) verschwunden. Rund ein Jahr später wurden Knochen von ihm entdeckt. Nachdem vor wenigen Tagen ein Blumentopf genauer untersucht wurde, kam es am Dienstag zu Festnahmen, wie BFMTV berichtet. Gemäß Quellen gebe es aber keinen Zusammenhang zwischen den Festnahmen und den Spuren auf dem Blumentopf.
Vier Personen, darunter die Großeltern mütterlicherseits des kleinen Émile, wurden laut der Staatsanwaltschaft in Polizeigewahrsam genommen. Ihnen wird "vorsätzliche Tötung" sowie "Verheimlichung einer Leiche" vorgeworfen. Bei den anderen beiden Personen soll es sich um zwei erwachsene Kinder der Großeltern handeln. "Diese Festnahmen sind Teil einer Phase der Überprüfung und des Vergleichs der Elemente und Informationen, die im Rahmen der in den letzten Monaten durchgeführten Ermittlungen gesammelt wurden", zitiert BFMTV die Staatsanwaltschaft.
Am Freitag hat die französische Polizei einen "imposanten" Blumentopf in der Nähe einer Kapelle von Haut-Vernet, dem Dorf, aus dem der Bub am 8. Juli 2023 verschwand, beschlagnahmt. Das berichtet der Sender BFMTV. Es handle sich um "einen Blumenkasten, 60 mal 80 Zentimeter groß", der vor einem Eingang platziert worden sei, um Fahrzeuge daran zu hindern, auf den an das Gotteshaus angrenzenden Friedhof zu fahren.
Laut RTL leerte die Polizei einen Rosenbusch und brachte den Blumentopf zur Untersuchung ins Kriminalforschungsinstitut der Gendarmerie in Pontoise. Ein Insider im Fall verriet gegenüber dem Portal, dass die Ermittler vergangenen Monat einen anonymen Brief erhalten hatten.
Es ist immer noch völlig unklar, was mit Émile passiert ist. Acht Monate nach seinem mysteriösen Verschwinden fand ein Wanderer die sterblichen Überreste des Buben am 30. März 2024 an einem schwer zugänglichen Ort rund zwei Kilometer von Haut-Vernet entfernt. Das Gebiet kann nur zu Fuß erreicht werden.
War Émile versehentlich gestürzt, war es fahrlässige Tötung oder Mord? Die Ermittler vermuten, dass eine dritte Partei mit dem Tod des Kindes zu tun haben könnte. Seit mehreren Wochen geht die Hypothese um, dass der kleine Émile nicht allein im Weiler Haut-Vernet verschwunden sein kann.
"Es gibt praktisch keinen Zweifel mehr über einen möglichen Täter. Hat dieser dem Kind absichtlich oder unabsichtlich Schaden zugefügt? Das lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Aber die Möglichkeit eines menschlichen Eingriffs ist mittlerweile sehr wahrscheinlich", sagte eine mit dem Fall vertraute Quelle gegenüber BFMTV.