Frankreich
Verrät gefundener Schädel von Émile die Todesursache?
Seit Juli vergangenen Jahres suchten die Behörden den kleinen Emile. Nun wurden Knochen gefunden. Diese werden nun genauestens untersucht.
Was ist wirklich mit dem kleinen Émile passiert? War es ein versehentlicher Sturz, fahrlässige Tötung oder Mord? Die Gendarmen – seit dem Fund der sterblichen Überreste des vermissten Zweijährigen am Sonntag sind etwa 30 Beamte im Einsatz – versuchen, neue Beweise für eine dieser drei Hypothesen zu finden. Oder sogar Beweise.
Zu diesem Zweck wird das winzige Dorf mit seinen 25 Einwohnern die ganze Woche über von der Außenwelt isoliert, wie es der Bürgermeister François Balique per Gemeindebeschluss verfügt hat. Nur wenige Knochen, darunter der Schädel des zweieinhalbjährigen Kindes, wurden am Samstag von einer Wanderin in der Nähe von Haut-Vernet, das zum Dorf Le Vernet gehört, gefunden.
Wurden Gebeine dort abgelegt?
Das Gebiet, wo die Knochen gefunden wurden, wird als schwer zugänglich beschrieben. Es ist rund zwei Kilometer von Haut-Vernet entfernt und kann nur zu Fuß erreicht werden. Es soll bereits im Juli akribisch abgesucht worden sein – wurden die Gebeine von Émile erst nachträglich dort hingelegt? "Die Ermittlungen können sich in eine bestimmte Richtung bewegen, einige Türen könnten sich schließen und andere öffnen", sagt dazu Marie-Laure Pezant, Sprecherin der Gendarmerie. "Aber im Moment muss noch viel Arbeit in die Knochen investiert werden."
Diese Aufgabe hat nun das Labor der Gendarmerie Nationale in Pontoise der Paris, welches auch untersuchen soll, ob die Knochen von Émile möglicherweise von einem Tier an den Fundort geschleppt oder sogar von einem Bach hingespült wurden. Die Hypothese eines tödlichen Sturzes scheint nach wie vor glaubwürdig – auch wenn der Bürgermeister vermutet, dass Émile niemals alleine dort hingegangen wäre, wo man ihn fand.