Flugzeugheck zerstört
Bremsklötze vergessen – so kam es zum AUA-Crash
Nach einer peinlichen Panne am Wiener Flughafen beklagt die AUA nun einen Millionenschaden. Ein nagelneuer Airbus A320neo wurde schwer beschädigt.
Fotos des folgenschweren Crashs kursieren im Netz – und machen sprachlos. Der Schaden am betroffenen Airbus A320neo dürfte weitaus höher liegen und massiver sein, als ursprünglich angenommen. Auf diversen Flugzeug-Fan-Seiten wird bereits über einen Totalschaden der Maschine spekuliert, die erst vor Kurzem um rund 50 Millionen Euro erstandenen worden war.
Parkbremse und Bremskeile vergessen
AUA und Flughafen machten zu den Hintergründen des Vorfalls bisher keine genauen Angaben. "Heute" konnte jedoch in Erfahrung bringen, wie der Crash am Samstagabend passieren konnte. Nach dem Abstellen des Flugzeuges wurde einfach vergessen, die Parkbremse zu aktivieren und die Bremsklötze bei den Rädern zu platzieren.
Weil die Ebene am Vorfeld leicht geneigt ist, damit Regenwasser besser abfließen kann, begann sich das Flugzeug langsam nach hinten zu bewegen. Zuerst touchierte es mit dem Heck einen Strommast, dann krachte der Flieger in die bereits bereitgestellte Fluggastbrücke ("Finger"). Das komplette rechte Höhenleitwerk wurde abgerissen. Videomaterial vom Flughafen wurde nach Informationen des österreichischen Luftfahrtmagazins "Austrian Wings" bereits ausgewertet.
Ob und wann der Schaden repariert werden kann, ist indes noch völlig unklar. Der Hersteller Airbus kommt ohnehin mit der Produktion der Neo-Serie den vielen Bestellungen kaum nach und hat wegen Engpässen bei den Triebwerken zudem Lieferschwierigkeiten. Auch bei Wartungen gibt es Verzögerungen. Glücklicherweise sollen beim AUA-Jet die Triebwerke jedoch unbeschadet sein. Es könnte trotzdem Monate bis Jahre dauern, bis der kaputte Flieger ersetzt oder repariert werden kann.
Chaos im Flugplan droht
Auswirkungen auf den Flugplan der AUA sind zu befürchten. Der kaputte Airbus A320neo ist einer von vier Maschinen dieses Typs in der Flotte der österreichischen Lufthansa-Tochter. Mit Beginn der Sommersaison steigen die Charteranfragen, die schadhafte Maschine wird an allen Ecken und Enden fehlen. "Spätestens ab Mai wird die Planung eine echte Herausforderung", ist sich ein AUA-Insider sicher.