17 Lohnrunden ohne Ergebnis
Lohn-Streit geht weiter – AUA kommt nicht zur Ruhe
Nach wie vor gibt es bei der AUA keine Einigung über einen neuen Kollektivvertrag. Allerdings: Immerhin weiß man, wann die Verhandlungen weitergehen.
Die Belegschaft der Austrian Airlines (AUA) fordert nach wie vor höhere Gehälter. Wie ernst es den Arbeitnehmern ist, zeigte sich zuletzt bei einem großen Streik vor Ostern. Damals mussten rund 400 Flüge gestrichen werden. Die Leidtragenden: Rund 50.000 Fluggäste der Fluglinie. Auch am Donnerstag kam es zu massiven Einschränkungen im Angebot der AUA. Aufgrund von Betriebsversammlungen mussten 92 Flüge gecancelt werden.
Die Fronten sind verhärtet. Auch nach 17 Verhandlungsrunden ist keine Einigung in Sicht. Wie es in solch einer festgefahrenen Situation beinahe schon naturgemäß der Fall ist, geben sich die Verhandlungsseiten gegenseitig die Schuld an der Misere. Die Arbeitgeberseite fordert die Gewerkschaft dazu auf, das aus AUA-Sicht großzügige Angebot – geboten werden über zwei Jahre bis zu 18 Prozent mehr für Piloten und Flugbegleiter und bis zu 28 Prozent mehr für Kopiloten – doch endlich anzunehmen.
Ärger über Angebot
Die Arbeitnehmervertreter sieht die Arbeitgeber in der Pflicht, doch endlich ein seriöses Angebot vorzulegen. Denn: Die Zahlen seien geschönt und würden nicht der Realität entsprechen. Vida-Chef Roman Hebenstreit erklärt, dass die von der AUA vorgelegte Zahlen um Beispiel auch Prämienbestandteile enthalten, die nie erreicht würden, oder es würden Änderungen bei den Einsatzzeiten gegengerechnet werden. "Eine Analyse des Betriebsrates zeigt: Unterm Strich wäre das nicht mehr als eine reine Inflationsabgeltung". Angesichts von rekordverdächtigen Gewinnen für den Mutterkonzern Lufthansa eine für die Gewerkschaft untragbare Situation.
Durch die Kampfmaßnahmen der Belegschaft sei der Fluglinie schon ein Schaden von 26 Millionen Euro entstanden, heißt es. Am kommenden Montag wird weiterverhandelt. Ob die 18. Lohnrunde den ersehnten Durchbruch bringen wird, bleibt abzuwarten.