Tarifverhandlungen gescheitert
Massive Oster-Streiks bei AUA
Bei den Austrian Airlines (AUA) wird über einen neuen Kollektivvertrag gerungen. Gibt es keine Einigung, drohen massive Streiks über Ostern.
In der sechzehnten Verhandlungsrunde wurde diese Woche über einen Kollektivvertrag für das Bordpersonal bei der AUA verhandelt. Allerdings: Auch diese brachte am Donnerstag keine Ergebnisse und wurde abgebrochen. Um Mitternacht lief das Ultimatum von Betriebsrat und Gewerkschaft an die AUA-Geschäftsführung aus. Jetzt soll gestreikt werden.
Oster-Streik ab 28. März
In der wichtigen Osterreisezeit hat das AUA-Bordpersonal nun Streiks angekündigt. Ab 28. März soll die Arbeit für bis zu 36 Stunden niedergelegt werden. Nur durch ein "unverzügliches Angebot" könne der Streik noch verhindert werden, hieß es am Samstag.
Der Streitbeschluss wurde am Samstagmittag verkündet. Das sei ebenso einstimmig beschlossen worden, wie eine neue Aufforderung an die AUA "unverzüglich ein besseres Angebot zu legen", erklärte Daniel Liebhart, Chef des vida-Bereichs Luftfahrt. Die Frist für ein neues Angebot laufe bis "27. März um 23.59 und 59 Sekunden".
Gewerkschaft mit Angebot unzufrieden
"Eskalationsmaßnahmen des Betriebsrats sowie der Gewerkschaft tragen nicht zu einer Lösungsfindung bei", hieß es hingegen von einer AUA-Sprecherin. Seitens der AUA ist ein neues Angebot aber nicht in Sicht. Die Fluggesellschaft beruft sich derzeit noch auf das vorliegende Angebot. Dieses sieht ein Lohnplus von bis zu 18 Prozent für die Piloten und das Kabinenpersonal vor. Kopiloten würden sogar bis zu 28 Prozent dazubekommen, so die AUA. Die Fluggesellschaft kämen die Oster-Flugausfälle teuer zu stehen. Jeder Streiktag kostet die Airline rund zehn Millionen Euro.
Streik würde Tausende Passagiere treffen
Für die Gewerkschaft handelt es sich bei dem am Tisch liegenden Angebot nur um Zahlenspielereien. Laut Liebhart würden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Außergewöhnliches leisten und das Unternehmen Rekordergebnisse einfahren. Das aktuelle Angebot würde gerade einmal die Inflation abdecken, betonte Liebhart
Der Kollektivvertrag für das AUA-Bordpersonal gilt für rund 3.500 Beschäftigte. Treten diese in Streik, dann hat das weitreichende Folgen. Erst vergangene Woche sind wegen einer Betriebsversammlung 120 Flüge ausgefallen. Alleine damals waren 12.000 Passagiere betroffen.