Fronten verhärtet
Stimmung gereizt – AUA ringt weiter um Gehaltsabschluss
Nach 17 ergebnislosen Runden und Dutzenden ausgefallenen Flügen, verhandelt die AUA am Montag weiter. Doch eine KV-Einigung scheint in weiter Ferne.
Am Donnerstag fielen erneut 92 AUA-Flüge wegen einer Betriebsversammlung aus. Ergebnis: Am Montag wird weiter um einen neuen Kollektivvertrag gerungen. Dieser scheint aber nach wie vor in weiter Ferne, zu weit liegen die Vorstellungen der Belegschaft und die Angebote der Arbeitgeber auseinander. So bietet die AUA-Führung den Beschäftigten eine durchschnittlich 28-prozentige Gehaltserhöhung – die Gewerkschaft stößt sich daran, dass diese auf zwei Jahre gerechnet sei und auch Boni und Einmalzahlungen beinhalte.
Leidtragende des Streits sind weiter die Passagiere, die in den vergangenen Wochen mit vielen Flugausfällen zurechtkommen mussten. In die neue Verhandlung gehen beide Seiten dennoch mit Kampfansagen. Von Beschäftigtenseite wird gefordert, die Verhandlungen endlich ernst zu nehmen, von Managementseite heißt es, noch höhere Angebote würden beinahe zwei Drittel der AUA-Flugstrecken unprofitabel machen. Angesichts der Gehaltsforderungen der Gewerkschaft müsse man die AUA im Kontext des Lufthansa-Konzerns "neu denken", hieß es.
AUA-Flotte wächst um vier neue Airbus-Flugzeuge
"Rot-weiß-rote Flagge auf der Heckflosse"
Begonnen hatte alles vor Wochen mit den traditionellen Gehaltsverhandlungen, die nun nach 17 gescheiterten Runden eskalieren. Die AUA-Führung, der alleine die Verhandlungen bisher wegen Ausfällen und Betriebsversammlungen ein Schaden von Dutzenden Millionen Euro entstand, lenke nicht ein, beklagt die Gewerkschaft. Umgekehrt zeigt sich die AUA-Chefetage fassungslos, dass die Mitarbeiter nicht eine moderate Gehaltserhöhung akzeptieren wollen. So wurde bereits ein Angebot der AUA mit einer Gehaltserhöhung von bis zu 28 Prozent abgelehnt.
"Der Lufthansa-Konzern macht 2,7 Milliarden Euro Gewinn", bedient Aktionäre üppig mit Dividenden, es werden die Manager mit Prämien behaftet. Wer überbleibt, ist die österreichische Belegschaft, konterte Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Gewerkschaft vida den Angriff der AUA-Chefin Annette Mann kürzlich in der ZIB2. "Es ist aus österreichischer Sicht inakzeptabel, dass allein die rot-weiß-rote Flagge auf der Heckflosse darüber entscheidet, ob man sich mit 40 Prozent weniger Einkommen zufriedengeben darf."