Politik

"Breites Grinsen" – brisante Kritik an Grüner Gewessler

Jetzt heißt es jeder gegen jeden: Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer geht auf Grünen-Ministerin los und löst damit Wut von FPÖ und NEOS aus.

Rene Findenig
Der Präsident der Wirtschaftskammer, Harald Mahrer, greift Klimaministerin Leonore Gewessler scharf an.
Der Präsident der Wirtschaftskammer, Harald Mahrer, greift Klimaministerin Leonore Gewessler scharf an.
Sabine Hertel

Der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, Harald Mahrer, kritisiert die Bundesregierung in neuen Interviews scharf. Verbal eingeschossen dürfte sich Mahrer vor allem auf Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) haben, wie seine Worte in den "Salzburger Nachrichten" zeigen: "Wenn uns die Frau Klimaministerin vor einem Jahr mit breitem Grinsen erklärt hat, die Sonne und der Wind schicken uns keine Energierechnung, aber nicht dazusagt, dass uns die Sonnen- und Windstromanbieter sehr wohl Rechnungen schicken, dann bin ich der Meinung, dass der Populismus im ganzen Land verbreitet ist."

Weiters kritisiert Mahrer in verschiedenen Medien, dass die Klimapolitik Gewesslers die Preise in die Höhe treibe, eine im Ministerium aufliegende Liste für "tabuloses Denken" in der Realität viele Dinge verunmöglichen würde und es keinen Plan gebe, große Themen wie eine drohende Energielücke zu schließen. Mahrer erntet am Samstag aber für seine Kritik massiv Gegenwind, vor allem von FPÖ und NEOS. Mahrer mime "erneut den größten Kritiker der Bundesregierung", "dabei ist Harald Mahrer selbst nicht nur Co-Produzent der Teuerung, sondern auch Profiteur", so NEOS-Wirtschaftssprecher Gerald Loacker.

"Bei seinem Gehalt ist es egal, wie hoch die Stromrechnung ausfällt oder wie teuer die Grundnahrungsmittel sind"

Darüber hinaus säße die Wirtschaftskammer auf einem Milliardenberg an Finanzreserven, der zur Entlastung der Betriebe sofort aufgelöst gehöre, so der NEOS-Wirtschaftssprecher. "Sich darüber aufzuregen, gleichzeitig aber den Steigbügelhalter zu spielen, ist eindeutig zu wenig. Es liegt an seiner Partei, Gewessler und Co auch endlich einzubremsen", lässt wiederum FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz wissen. Es sei eine "Verhöhnung der Menschen", so Schnedlitz, "wenn der Job-Multi Mahrer davon spricht, dass es volkswirtschaftlich gut sei, hohe Preise durchsetzen zu können".

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    Am 20. März 2022 war Leonore Gewessler zu Gast "Im Zentrum". Bei jenem TV-Auftritt trug sie auch einen geheimnisvollen Anstecker.
    Am 20. März 2022 war Leonore Gewessler zu Gast "Im Zentrum". Bei jenem TV-Auftritt trug sie auch einen geheimnisvollen Anstecker.
    Screenshot ORF

    "Bei seinem Gehalt ist es egal, wie hoch die Stromrechnung ausfällt oder wie teuer die Grundnahrungsmittel sind. Wenn Herr Mahrer aber meint, dass die Leute das Geld lieber jetzt ausgeben, als es zu sparen, dann hat dieser Mann keine Ahnung davon, wie es den Menschen wirklich geht. Immer mehr Mitmenschen müssen auf ihre Ersparnisse zurückgreifen, um sich das Leben leisten zu können. Aber davon hat ein Opernball-Stammgast eben keine Ahnung", so der FPÖ-General. Die ÖVP "und mit ihr der grüne Regierungspartner" würden von Teuerungs-Lösungskonzepten nichts wissen wollen.