Österreich gilt als Zeckenhochburg: Jedes fünfte Tier könnte Borrelien auf den Menschen übertragen. Das zeigt eine Studie der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), die vor einem Jahr begonnen wurde.
Die erschreckende Erkenntnis dabei ist, dass mehr als die Hälfte der Zecken aus Niederösterreich kommt.
Für die Studie wurden 1.420 Zecken, die zugleich morphologisch bestimmt wurden, aus allen Bundesländern untersucht.
Am häufigsten kam, mit 87 Prozent, die Gattung Ixodes vor, zu welcher auch der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) gehört, die häufigste Zeckenart in Österreich. Aber auch seltene Exemplare waren dabei: Auf einer Katze in Niederösterreich fanden sich zwei Zecken der Art Ixodes acuminatus – der erste Nachweis seit den 1970er Jahren in Österreich.
1.411 Zecken wurden bei der Studie anschließend auf Borrelien untersucht. Dabei kam heraus, dass jedes fünfte Tier diese Bakterien in sich trägt. Gefährlich wird es, wenn die Krankheit unbehandelt bleibt, denn das kann beim Menschen zu lang anhaltenden Beschwerden führen.
In Österreich werden Borrelien hauptsächlich durch den Gemeinen Holzbock, vor allem durch seine Nymphen (zweites Entwicklungsstadium), übertragen. Diese sind noch recht klein und können deshalb leichter übersehen und dadurch erst später entfernt werden, als eine ausgewachsene Zecke.