Wirksam und verträglich

Borreliose-Impfung könnte ab 2026 zur Verfügung stehen

Gegen die von Zecken übertragbare Lyme-Borreliose gibt es bislang keinen Schutz. Ein neu entwickeltes Vakzin lieferte nun tolle Studienergebnisse.

Heute Life
Borreliose-Impfung könnte ab 2026 zur Verfügung stehen
Ein roter, ringförmiger Ausschlag (Bild) gilt als sicheres Symptom der Borreliose. Jedoch kann es mitunter Wochen dauern, bis dieser auftritt.
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Die Zecken-Saison ist bereits in vollem Gange. Wer von einer Zecke gebissen wird, kann an Borreliose erkranken – auch wenn er "zeckengeimpft" ist. Denn bislang gibt es nur eine Schutzimpfung gegen die von Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), jedoch nicht gegen Lyme-Borreliose. Heißt: Niemand ist davor gefeit. Noch.

Die Lyme-Borreliose ist eine Infektion, die durch das Bakterium Borrelia burgdorferi verursacht wird und durch infizierte Zecken auf den Menschen übertragen wird. Ein roter, ringförmiger Ausschlag gilt als sicheres Symptom der Borreliose. Jedoch kann es mitunter Wochen dauern, bis dieser auftritt. Andere unspezifische Symptome, wie Müdigkeit, Fieber, Kopfschmerzen, leichte Nackensteifheit, Muskel- und Gelenkschmerzen, werden häufig übersehen oder falsch interpretiert.
Die Infektion wird mit Antibiotika behandelt. Bleibt sie unbehandelt, kann sie sich ausbreiten und schwerwiegendere chronische Komplikationen verursachen, die die Gelenke (Arthritis), das Herz (Karditis) oder das Nervensystem betreffen.

Impfstoff "VLA15"

Denn das Wiener Biotech-Unternehmen Valneva könnte – in Kooperation von Pfizer – nun den Gamechanger entwickelt haben. Ihr neu entwickelter Borreliose-Impfstoff "VLA15" hat gerade erfolgreich zwei klinische Phase-2-Studien durchlaufen und vielversprechende Ergebnisse geliefert. Insgesamt mehr 800 Personen zwischen 18 und 65 Jahren nahmen an der Phase-II-Studie teil, denen je drei Impfdosen verabreicht wurden. Der Impfstoff zielt auf das äußere Oberflächenprotein A (OspA) des Bakteriums Borrelia burgdorferi ab. Die Blockierung von OspA hemmt die Fähigkeit des Bakteriums, die Zecke zu verlassen und Menschen zu infizieren. Das Vakzin war gut verträglich und hat eine robuste Immunantwort ausgelöst. Demnach hat sich das Impfschema "Tag eins - nach zwei Monaten - nach sechs Monaten" am besten bewährt. Das berichten die Forscher in ihrem Bericht.

Zulassung für 2026?

In einer folgenden Phase-III-Studie soll das Vakzin an über 9.000 Personen getestet werden. Sollte diese auch erfolgreich ausfallen, möchten Valneva und Pfizer eine Zulassung für Europa und die USA im Jahr 2026 beantragen.

Auf den Punkt gebracht

  • Ein neu entwickelter Borreliose-Impfstoff namens "VLA15" hat vielversprechende Ergebnisse in klinischen Phase-2-Studien geliefert
  • Der Impfstoff zielt auf das äußere Oberflächenprotein A (OspA) des Bakteriums Borrelia burgdorferi ab und hat eine robuste Immunantwort ausgelöst
  • In einer folgenden Phase-III-Studie soll das Vakzin an über 9.000 Personen getestet werden, und bei Erfolg planen die Hersteller eine Zulassung für Europa und die USA im Jahr 2026
red
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