Lebensgefahr

Gehirnentzündung! Zeck biss Bub in die Intensivstation

Immer wieder gibt es schwere FSME-Fälle in Österreich. In Kärnten musste ein Kind wochenlang auf der Intensivstation betreut werden.

Österreich Heute
Gehirnentzündung! Zeck biss Bub in die Intensivstation
Der Bub lag mit einer Gehirnhautentzündung auf der Intensivstation (Symbolbild).
Getty Images, iStock

Zecken lieben warmes Wetter und hohe Luftfeuchtigkeit – die Saison hat daher heuer schon früh begonnen. Wie berichtet, breitet sich auch die Riesenzecke in Österreich aus. Bei einem Stich können die blutsaugenden Spinnentiere FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) oder Lyme-Borreliose übertragen. Eine Grundimmunisierung (drei Impfungen) sowie Auffrischungsimpfungen sind daher dringend empfehlenswert.

Bereits im Vorjahr wies ein Bub in Klagenfurt schwere neurologische Symptome nach einem Zeckenstich auf – er hatte FSME. Und auch heuer gibt es bereits einen Parallelfall: Ein kleiner Bub erkrankte so schwer an einer Gehirnhautentzündung, dass er wochenlang auf der Intensivstation im Klinikum Klagenfurt betreut werden musste. Beide Kinder waren nicht bzw. nur teilimmunisiert, berichtet die KABEG (Kärntner Landeskrankenanstalten-Betriebsgesellschaft) in einer Aussendung.

Krankheiten, die Zecken übertragen

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    Wer viel in der Natur unterwegs ist, sollte sich regelmäßige Zecken-Checks angewöhnen. Denn sie übertragen viele Krankheiten.
    Wer viel in der Natur unterwegs ist, sollte sich regelmäßige Zecken-Checks angewöhnen. Denn sie übertragen viele Krankheiten.
    (Bild: kein Anbieter/picturedesk.com)
    Ist die Erkrankung erst einmal im Gehirn, gibt es dagegen keine Therapie, nur eine symptomatische Behandlung
    Stefan Ring
    Oberarzt am Klinikum Klagenfurt

    Während es für die Borreliose, eine Bakterieninfektion, (noch) keine Impfung, aber wirksame Antibiotika gibt, ist indessen das Vakzin gegen das FSME-Virus die einzige Möglichkeit, sich vor der durch das Virus ausgelösten, gefürchteten Gehirnhaut- und Großhirnentzündung zu schützen.

    "Ist die Erkrankung erst einmal mit verschiedenen Entzündungsherden im Gehirn da, gibt es dagegen keine Therapie, nur eine symptomatische Behandlung", betont Oberarzt Stefan Ring vom Klinikum Klagenfurt. Der Intensivmediziner appelliert aufgrund der selbst-beobachteten FSME-Fällen dringend an Eltern, ihre Kinder impfen zu lassen.

    Besonders Kinder von Zecken betroffen

    Kinder können mit Ende des ersten Lebensjahres geimpft werden, in Absprache mit den Ärzten ist das aber auch schon nach Beendigung des 6. Lebensmonats möglich. "Darüber sollten Eltern nachdenken, wenn das Kind im Frühjahr bereits krabbelt und sich auch im Freien aufhält. Denn Zecken lauern im Gras und Gebüsch und habe gerade bei kleinen Kindern leichtes Spiel", so Ring.

    Zecken sind in manchen Regionen aufgrund der milden Winter fast das ganze Jahr aktiv: "Dies führt dazu, dass sich von Zecken übertragbare Krankheitserreger, wie FSME-Viren und Borrelien, häufiger ausbreiten können", erklärt Primar Robert Birnbacher von der Kinderabteilung des LKH Villach. Täglich werden Kinderärzte und Kinder-Notfallambulanzen deswegen aufgesucht – daher sollte das Wissen über Zecken und die FSME-Impfung breit gestreut werden.

    Auf den Punkt gebracht

    • In Kärnten musste ein Kind wochenlang auf der Intensivstation betreut werden, nachdem es an FSME erkrankt war, was auf die Aktivität von Zecken zurückzuführen ist
    • Die Impfung gegen FSME ist die einzige Möglichkeit, sich vor dieser gefährlichen Gehirnhaut- und Großhirnentzündung zu schützen, weshalb Eltern dringend dazu aufgefordert werden, ihre Kinder impfen zu lassen, besonders wenn sie in Zeckengebieten leben
    red
    Akt.