Untypisches Verhalten

Forscher finden neue Zecke, die dich verfolgt

Wegen des Klimawandels breitet sich in der italienischen Urlaubsregion Triest eine Zecke aus, die aktiv Jagd auf Mensch und Tier macht.

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Forscher finden neue Zecke, die dich verfolgt
Die "Hyalomma marginatum" kann gefährliche Krankheiten übertragen. Nun wurde die Art auch in Italien entdeckt.
Ohde, Christian / Action Press / picturedesk.com

Die sogenannte Riesenzecke "Hyalomma marginatum" sorgt derzeit in ganz Europa für Aufregung. In Österreich wurden zuletzt immer mehr Exemplare der besonders aggressiven Art gemeldet. Die größte Gefahr, die von der Riesenzecke - die in Europa eigentlich gar nicht heimisch ist - ausgeht: neue Krankheiten.

Jetzt wurden Populationen der sehr großen Art auch im nördlichen Urlaubsgebiet Italiens nachgewiesen. Forscher des Stadtmuseums für Naturgeschichte von Triest haben diese vor Kurzem in der Region Friaul-Julisch Venetien entdeckt.

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Museo Civico di Storia Naturale di Trieste

Lauert im Triester Karst

Einzelne Exemplare dieser Zecke seien bereits in der Vergangenheit in Norditalien nachgewiesen worden, hätten sich aber aufgrund der kalten Winter nicht ausgebreitet, heißt es in einer Pressemitteilung des Stadtmuseums für Naturgeschichte von Triest. Normalerweise kommt die "Hyalomma marginatum" nur in trockenen und sehr heißen Gebieten in Afrika, Asien und dem südlichen Mittelmeerraum vor.

Der Klimawandel habe nun aber die Winterfröste im Triester Karst zunichtegemacht. Dies habe aller Wahrscheinlichkeit nach zur Ansiedelung von Populationen dieser Zecke im östlichen Teil der Provinz Triest geführt.

Gefährlicher als heimische Zecke

Im Vergleich zu bisher heimischen Zeckenarten, wie dem am häufigsten vorkommenden gemeinen Holzbock, ist die "Hyalomma marginatum" weit größer. Sie kann nach einer Blutmahlzeit bis zu 2,5 Zentimeter groß werden. Doch damit noch nicht genug: Die Riesenzecke besiedelt keine hohen, feuchten Gräser und zieht sich im Hochsommer wegen Austrocknungsgefahr zurück, sondern bevorzugt sogar offene, sonnige Gebiete mit kurzen Gräsern und Steinen.

Außerdem wartet das Spinnentier nicht passiv, bis ein Opfer vorbeikommt, sondern macht aktiv Jagd auf Menschen und Tiere. Es kann bis zu neun Meter weit sehen und verfolgt seine Beute bis zu 100 Meter weit.

Diese Krankheiten übertragen Zecken

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    Wer viel in der Natur unterwegs ist, sollte sich regelmäßige Zecken-Checks angewöhnen. Denn sie übertragen viele Krankheiten.
    Wer viel in der Natur unterwegs ist, sollte sich regelmäßige Zecken-Checks angewöhnen. Denn sie übertragen viele Krankheiten.
    (Bild: kein Anbieter/picturedesk.com)

    Tödliches Virus

    Eines hat sie mit den heimischen Zecken doch gemeinsam: Die "Hyalomma marginatum" kann gefährliche Krankheiten übertragen. Zwar kein FSME und vermutlich auch keine Borreliose, aber das weit gefährlichere Krim-Kongo-Hämorrhagische-Fieber. Eine Viruserkrankung, gegen die es keine Impfung gibt und bei der die Sterblichkeit bei bis zu 50 Prozent liegt.

    Vor kurzem soll eine Hyalomma-Zecke einen Mann in Spanien mit dem Krim-Kongo-Fieber infiziert haben.

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine neue aggressive Zeckenart namens Hyalomma marginatum breitet sich aufgrund des Klimawandels in der Urlaubsregion Triest in Italien aus
    • Diese Riesenzecke, die normalerweise in Afrika, Asien und dem südlichen Mittelmeerraum vorkommt, wurde nun auch im nördlichen Italien entdeckt und kann gefährliche Krankheiten wie das Krim-Kongo-Hämorrhagische-Fieber übertragen, gegen das es keine Impfung gibt und die eine hohe Sterblichkeitsrate aufweist
    red
    Akt.