Gesundheit
Bläschen auf Lippe als frühes Anzeichen für Affenpocken
Seit dem globalen Ausbruch im Mai wurden mittlerweile über 10.000 Fälle der Virusinfektionen weltweit gemeldet.
Die Zahl der Affenpocken-Fälle hat weltweit rasant zugenommen. Seit dem globalen Ausbruch im Mai wurden über 10.000 Infektionen gemeldet. Die meisten davon in Spanien, Großbritannien und Deutschland. In Österreich hat sich die Zahl innerhalb nur einer Woche mehr als verdoppelt – von 37 auf 83.
Nun berät die Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch in dieser Woche erneut darüber, einen globalen Notstand, wie wir es bereits von der Coronavirus-Pandemie kennen, auszurufen. Schließlich sei es notwendig, eine weitere Ausbreitung der Viren aufzuhalten. Ein schweres Unterfangen, da die Infektion im frühen Stadium nur schwer zu diagnostizieren ist und die Inkubationszeit zwischen 5 und 21 Tage beträgt.
Doch ein mögliches frühes Krankheitszeichen wurde nun in einem Fallbericht des Universitätsklinikums Bonn vorgestellt.
Bläschen im Mundwinkel
Stefan Schlabe und Christoph Boesecke beschreiben im "Deutschen Ärzteblatt" die Krankheitsgeschichte eines Patienten, der seinen Hausarzt wegen eines neu aufgetretenen Bläschens im Mundwinkel aufsuchte. Der 51-jährige ist HIV-Patient, der sonst keine weiteren Krankheitszeichen zeigte, bekam zunächst eine Salbe verordnet und wurde nach Hause geschickt.
Doch half diese nicht und schon wenige Tage später entstand aus dem Bläschen ein sogenannter Mundwinkelulkus, ein schmerzhaftes Geschwür im Mundwinkel. Nach einem Abstrich wurden in einem Labor mittels eines PCR-Tests schließlich die Affenpockenviren nachgewiesen.
Patient konnte nicht mehr sprechen
Erst später entwickelte der infizierte Patient weitere typische Symptome, wie Affenpockenbläschen auf der Haut und im Mund. Die Bläschen im Bereich des Gaumens wurden sogar so zahlreich, dass der Zungengrund anschwoll und der Patient nicht mehr richtig sprechen konnte.
Er musste daraufhin im Universitätsklinikum Bonn stationär aufgenommen werden, wo mit der antiviralen Therapie begonnen wurde. Dadurch erholte sich der Mann schnell und konnte bereits nach vier Tagen aus dem Krankenhaus entlassen werden.