Ein Schicksalstag: Im Saal 15 des Landesgerichts Ried im Innkreis hat sich am vergangenen Freitag die Zukunft des Motorrad-Giganten entschieden.
Die erste Gläubigerversammlung und Berichtstagsatzung im Insolvenzverfahren der KTM AG mit Hauptsitz in Mattighofen (Bez. Braunau) fand statt. Ergebnis: Vorerst geht es weiter mit dem Zweirad-Produzenten, eine Schließung steht nicht im Raum.
Rund 400 Personen werden im Zuge der Sanierung gekündigt. Womit müssen die im Betrieb verbleibenden Beschäftigten jetzt rechnen?
Wie der Kreditschutzverband berichtet, kommen auf die Mitarbeiter im neuen Jahr harte Zeiten zu: "Als langfristige Maßnahmen plant das Management Kosteneinsparungen, eine Senkung der Materialeinzelkosten sowie eine Reduktion der Gemeinkosten."
Außerdem sollen der Verkauf der Marke MV Augusta zusätzlich Geld bringen. Nach Angaben des KSV erbrachte diese Beteiligung "nicht die erwarteten Synergien zu den anderen Konzernmarken". Als kurzfristige Handlungen werden im Sanierungskonzept Personalabbau, Kurzarbeit, ein Produktionsstopp für zwei Monate sowie der Abverkauf der lagernden Motorräder erwähnt.
Die Sanierung des Unternehmens kann laut KSV "nicht aus eigenen Mitteln erfüllt werden". Wie berichtet, laufen bereits intensive Gespräche mit Investoren. Besonders schlimm: Sollte die Sanierung der KTM AG scheitern, wären auch die KTM Components GmbH und die KTM Forschung & Entwicklungs GmbH "wirtschaftlich nicht überlebensfähig". Als Grund wird die "vollständige Abhängigkeit" angegeben.
Wie geht es jetzt beim Innviertler Traditionsbetrieb weiter? Gläubiger können ihre Forderungen noch bis zum 16. Jänner anmelden. Am 24. Jänner findet die sogenannte Allgemeine Prüfungstagsatzung statt. Und am 25. Februar werden die Gläubiger mit angemeldeten und anerkannten Forderungen über den angebotenen Sanierungsplan verhandeln und abstimmen.
Laut Petra Wögerbauer vom KSV handelt es sich bei diesem Verfahren der KTM-Gruppe um die "bislang größte eröffnete Insolvenz in Oberösterreich".
Der Motorrad-Hersteller mit Hauptsitz in Mattighofen (Bez. Braunau) ist in die Insolvenz gerutscht. Laut Kreditschutzverband betragen die Schulden des Innviertler Unternehmens rund 1,8 Mrd. Euro. 250 Mitarbeiter wurden bereits gekündigt, rund 400 weitere Angestellte werden im Zuge der Sanierung folgen.