Politik

"Bisher verwöhnt" – AMS-Boss mit neuer Arbeits-Ansage

AMS-Chef Johannes Kopf will eine Ganztagsbetreuung für Kinder ab einem Jahr und weniger Anreize für Österreicher, in Frühpension zu gehen.

Rene Findenig
AMS-Chef Johannes Kopf will weniger Arbeitsausfälle durch Kinderbetreuung und längere Arbeitszeiten bei einer nicht so attraktiven Frühpension.
AMS-Chef Johannes Kopf will weniger Arbeitsausfälle durch Kinderbetreuung und längere Arbeitszeiten bei einer nicht so attraktiven Frühpension.
picturedesk.com/Montage: Heute

AMS-Chef Johannes Kopf packt im APA-Gespräch neue Vorschläge aus, um dem "massiven Arbeitskräftemangel" in Österreich endlich beizukommen. Bekanntlich suchen landesweit Chefs aller möglichen Branchen mittlerweile händeringend Mitarbeiter – besonders prekär ist die Situation im Tourismus und in der Gastronomie. "Viele Schrauben" würden sich aber laut dem AMS-Boss drehen lassen, um dieses Problem in den Griff zu bekommen.

"Wenn ich nur eine Maßnahme vorschlagen dürfte"

Eine erste Maßnahme sein eine ganztägige Betreuung für Kinder ab dem ersten Geburtstag in ganz Österreich, so Kopf, diese Forderung würde er auch nennen, "wenn ich nur eine Maßnahme vorschlagen dürfte". Dürfen es dann doch noch mehr Forderungen sein, sollen es auch mehr Frauen in Teilzeitjobs, mehr Chancen für ältere und beeinträchtigte Menschen und mehr Anreize bei der Personalsuche der Unternehmen sein, so Kopf.

Doch nicht überall sind für den AMS-Chef mehr Anreize gefragt. "Wenn die Regierung noch etwas tun will, soll sie die Anreize zur Frühpension einschränken", so Kopf, der mit länger arbeitenden Menschen dem Arbeitskräftemangel begegnen möchte. Und: Österreich sei bisher "verwöhnt" in Sachen Arbeitsplatzsituation gewesen, etwa durch den Arbeitskräftezuzug aus dem Ausland. Da erwarte Kopf durch die Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte übrigens auch künftig einen starken Zuzug.

Unternehmen sollen bei Personalsuche umdenken

Entsprechend sollten Unternehmen auch umdenken und ihre Arbeitskräftesuche auf nahe EU-Nachbarstaaten ausdehnen, so Kopf sinngemäß. Unternehmen, die händeringend nach Personal suchen würden, empfehle Kopf ansprechend gestaltete Stelleninserate ebenso wie Teilzeitstellen und altersgerechte Arbeitsplätze sowie Kinderbetreuungsmöglichkeiten.

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf