ORF-Star überrumpelt

"Bis 70 arbeiten"! Nationalbank-Boss regt im TV auf

Der OeNB-Gouverneur Robert Holzmann sorgt mit einer Hammer-Aussage zu den Pensionen für Furore. Er will, dass alle viel länger arbeiten.

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    OeNB-Gouverneur Robert Holzmann sorgte in der ZIB2 am 13. Dezember 2024 mit einer Aussage zum Pensionsantrittsalter für Furore.
    OeNB-Gouverneur Robert Holzmann sorgte in der ZIB2 am 13. Dezember 2024 mit einer Aussage zum Pensionsantrittsalter für Furore.
    Screenshot ORF

    Nationalbank-Gouverneur Robert Holzmann (75) sorgte in der ZIB2 Freitagnacht mit einer brisanten Aussage zur Schieflage im österreichischen Pensionssystem für Furore: "Sie könnten vielleicht bis 70 arbeiten müssen", sagte er ORF-Moderatorin Margit Laufer ins Gesicht. Die 34-jährige wurde von diesen Aussichten sichtlich überrumpelt – ebenso wohl unzählige Österreicher vor dem TV-Gerät.

    Auf "Heute.at" schlägt der Bericht darüber hohe Wellen, kaum einer der kommentierenden Leser kann der Idee des OeNB-Gouverneurs etwas abgewinnen.

    Ein Ausschnitt aus den vielen Reaktionen:

    • "Der Komische da, weiß ja gar nicht was er da redet. Soll er mal in einer Bude oder am Bau , Krankenhaus usw. mal richtig arbeiten."
    • "Aber sicher nicht! Sollen das bitte die Politiker bis 80 meinetwegen die und diese sch. eingebrockt haben."
    • "Sei Hackn mach i a bis 70, ober er meine ned, so isses."
    • "Auf solche Ideen kann nur jemand kommen, der sein Leben lang in wohltemperierten Büros vor sich hin träumte und zwischendurch ein Häferl Kaffee stemmte."
    • "Die Frage ist, ob es sich überhaupt noch lohnen wird in Zukunft, die Beiträge in die Pensionskasse einzuzahlen. Besser in die Krankenversicherung investieren. Traurig…."
    • "Wenn das kommt dann werde ich zum Sozialschmarotzer. Er hat gut reden mit 100t im Monat."
    • "Bringt die Leute dazu, dass alle zwischen 20 bis 65 Jahren in Vollzeit arbeiten gehen! Mit attraktiven Löhnen und Rechten, aber auch Pflichten! Dann funktioniert das System!"
    • "Ist der gute Herr Holzmann nicht der FPÖ zuzurechnen? Nur so zur Erinnerung für die eifrigen Blauwähler, damit Ihr Euch schon einmal darauf einstellen könnt, was auf Euch zukommt!"
    • "Ab dem 50. Lebensjahr wird's schwierig. Danach muss man über 300 Bewerbungen schreiben um an einen Job zu kommen. Wie soll das Arbeiten bis 70 funktionieren? Das soll mir mal einer vorhüpfen. Das sind alles realitätsfremde Aussagen!"
    • "Ja die Arbeiter länger arbeiten lassen, das sich die Schmarotzer die Sonne, auf den Bauch scheinen lassen, da sollten sie mal hart durchgreifen nicht immer nur die arbeitenden Leute sekkieren."

    Pensionssystem in der Krise

    Tatsächlich befindet sich das österreichische Pensionssystem in einer Schieflage, die unter der demografischen Entwicklung geschuldet ist. Es basiert nämlich auf einem Generationenvertrag bzw. Umlageprinzip: Die derzeit arbeitende Bevölkerung finanziert die Pensionisten. Die Beitragszahlungen müssen dabei immer durch die nachkommende erwerbstätige Generation abgedeckt werden.

    Die Finanzierungslücke wird aber immer größer, weil die geburtenstarken Jahrgänge der "Baby Boomer"-Generation jetzt aus dem Erwerb ausscheiden. Diese stemmten bisher den Löwenanteil der Pensionen.

    Die große Pensionierungswelle der "Baby Boomer" übersteigt seit Jahren die Zahl der Arbeitsmarktneuzugänge.
    Die große Pensionierungswelle der "Baby Boomer" übersteigt seit Jahren die Zahl der Arbeitsmarktneuzugänge.
    Agenda Austria

    Länger arbeiten: Die Lösung?

    Das Pensionssystem muss also nachhaltiger aufgestellt werden. Holzmann will dazu den Arbeitsmarkt für ältere Menschen verbessern: "Ein Problem, das wir haben, ist teilweise ein zu frühes In-die-Pension-gehen". Auf der anderen Seite könnten Menschen, die gerne länger arbeiten möchten, dies nicht tun, so der Wirtschaftsexperte in der ZIB2.

    Sein Fazit: "Eine längere Arbeitsbeteiligung der Älteren wird sehr, sehr wesentlich sein, um mit den Pensionen fertig zu werden". Dabei verwies er im TV-Studio auf die skandinavischen Länder Norwegen und Schweden, wo das Pensionsantrittsalter bereits bei 67 bzw. 68 Jahren liegt. Das könne man sich auch beim Großteil der Österreicher "durchaus vorstellen". Klar sei aber, dass das nicht für alle gehen werde – Nachsatz: "Leider".

    Auch der Idee, das Pensionsantrittsalter an die Lebenserwartung zu koppeln konnte Holzmann viel abgewinnen. In diesem Zusammenhang fiel auch der Aufreger-Sager: "Sie könnten vielleicht bis 70 arbeiten müssen".

    Auf den Punkt gebracht

    • Nationalbank-Gouverneur Robert Holzmann sorgte in der ZIB2 mit der Aussage, dass Österreicher möglicherweise bis 70 arbeiten müssen, für Aufsehen.
    • Diese Äußerung stieß auf wenig Begeisterung, sowohl bei der Moderatorin Margit Laufer als auch bei vielen Zuschauern, und löste eine Debatte über die Nachhaltigkeit des österreichischen Pensionssystems aus.

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