Jugendbanden sorgen in Wien immer öfter für Schlagzeilen – mit Gewalt, Respektlosigkeit und völliger Ablehnung von Autorität. Die Polizei meldet tausende Anzeigen, das Innenministerium hat bereits eine eigene Sondereinheit ins Leben gerufen.
Besonders auffällig: Viele Tatverdächtige sind minderjährig und haben Migrationshintergrund. In der Stadtregierung wächst der Druck, etwas zu unternehmen – und erstmals wird über verpflichtende Maßnahmen nachgedacht.
Bereits 2023 brachten die NEOS sogenannte Erziehungscamps ins Spiel. Außerhalb Wiens sollen auffällige Jugendliche mit einem klar strukturierten, pädagogischen Programm wieder auf den richtigen Weg gebracht werden.
Nun schließt sich Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) dieser Linie an. Zwar lehnt er strengere Strafen ab, räumt aber ein, dass klassische Maßnahmen wie Wohngemeinschaften bei bestimmten Jugendlichen längst nicht mehr wirken.
Diese Kinder entziehen sich Betreuung, ignorieren Regeln und wissen oft genau, dass sie nicht angehalten werden dürfen, so Ludwig. Für ihn braucht es Einrichtungen, in denen Verbindlichkeit herrscht – mit klarer Aufsicht und konsequenter Begleitung.
Ludwig sieht darin keine Strafe, sondern ein "geschütztes Setting", in dem Regeln vermittelt und eingeübt werden. Nur so könne man gefährdete Jugendliche wieder in die Gesellschaft integrieren.
Ganz anders sieht das Maximilian Krauss von der FPÖ. Der Jugendsprecher und Klubchef wettert: "SPÖ und NEOS springen im Wahlkampf plötzlich auf den Zug der öffentlichen Empörung auf."
Er wirft den Parteien vor, jahrelang alle ähnlichen Vorschläge der FPÖ als "menschenverachtend" abgelehnt zu haben. Nun selbst nach Camps zu rufen, sei "nicht nur verlogen, sondern auch billig".
Krauss kritisiert zudem, SPÖ und NEOS hätten durch "Kuschelpädagogik" und "falsche Toleranz" den Weg für das "heutige Gewaltchaos" bereitet. Besonders in Schulen sei die Lage längst außer Kontrolle geraten.