Am 20. März hielt Bürgermeister Michael Ludwig am Yppenplatz eine Pressekonferenz zum Thema Sicherheit ab. Der Ort war nicht zufällig gewählt – der Platz gilt als einer der Gewalt-Hotspots Wiens. Ludwig wollte über Maßnahmen zur Verbesserung des Sicherheitsgefühls sprechen, darunter Waffenverbotszonen, verstärkte Polizeipräsenz und Alkoholverbote.
Dass die Polizei in Wien präsent ist, konnte an diesem Vormittag direkt bewiesen werden: Ein angetrunkener Mann mischte sich unter die Journalisten und kommentierte mit lauter Stimme die massive Polizeipräsenz. "Viel Polizei!", stellte er lachend fest – mehrfach. Während Ludwig über Ordnung und Sicherheit sprach, schien der Störenfried seine eigene Show zu liefern.
Nach mehrmaligen lauten Zwischenrufen reichte es den Beamten: Sie führten den Mann zur Seite, kontrollierten ihn und begleiteten ihn aus dem unmittelbaren Bereich der Pressekonferenz. Doch damit war die Sache nicht erledigt.
Nur wenige Minuten später kehrte der Störenfried zurück und versuchte, sich wieder in die Nähe der Veranstaltung zu schleichen. Diesmal ließen die Beamten ihn gar nicht erst herankommen und hielten ihn konsequent auf Abstand – bis zum Ende der PK.
Trotz der unfreiwilligen "Live-Demonstration" von Polizeipräsenz ließ sich Ludwig nicht aus dem Konzept bringen. Er betonte, dass Wien eine der sichersten Städte Europas sei, viele Menschen sich aber subjektiv unsicher fühlen. Um dem entgegenzuwirken, setzt die Stadt auf verstärkte Polizeipräsenz, Waffenverbotszonen und zusätzliche Kontrollen.
Dass Wiens Ordnungshüter einsatzbereit sind, wurde an diesem Vormittag jedenfalls eindrucksvoll gezeigt – ob als Beweis für die Polizeistärke oder als unfreiwillige Situationskomik, bleibt Ansichtssache.
