Kosten von 8 Millionen Euro

Schutz vor Starkregen – Wien baut größte Pumpe Europas

Um für Starkregenereignisse gerüstet zu sein, wird nun der Wien Kanal Standort auf der Donauinsel ausgebaut. Rund 8 Millionen Euro werden investiert.
Wien Heute
19.03.2025, 11:51

Erst im September des vergangenen Jahres fand eines der verheerendsten Starkregenereignisse seit langem statt. Um hierfür nun gewappnet zu sein, wird der Standort des Wien Kanal auf der Donauinsel ausgebaut. Das Gebäude selbst wird baulich und energetisch saniert, doch auch die Abwasserpumpe wird ausgebaut. 15.000 Liter pro Sekunde soll sie abpumpen können.

8 Millionen Euro investiert

Am 19. März wurde das Projekt von Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky, (SPÖ) Gemeinderätin Angelika Pipal-Leixner (NEOS) gemeinsam mit den Bezirksvorstehern Georg Papai (SPÖ) und Ernst Nevrivy (SPÖ) sowie Wien Kanal Direktor Andreas Ilmer präsentiert. Auf Europas leistungsstärkste Regenwasserpumpe dieser Bauart sind sie besonders stolz: "Verantwortungsvolle Politik bedeutet heute schon an Übermorgen zu denken. Daher stärken wir unsere Infrastruktur, um die Wienerinnen und Wiener in Zukunft noch besser vor den Auswirkungen des Klimawandels wie etwa Starkregenereignisse zu schützen. Mit der Investition in das Pumpwerk Donauinsel erhöhen wir die Abflusskapazität bei Regen und schaffen so mehr Sicherheit für die Bezirke Floridsdorf und Donaustadt", betont Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.

"Der Klimawandel beschert uns nicht nur mehr Hitze, sondern auch häufigere und extremere Starkregenereignisse, bei denen das Kanalsystem mit enormen Wassermengen zurechtkommen muss, um Überschwemmungen der Stadt vorzubeugen. Um für diese Fälle vorzubauen, bekommt das Pumpwerk Donauinsel ein zukunftsfittes Upgrade. Komplett von neuer IT bis zur Sonnenstromanlage auf dem Dach", betont NEOS Wien Umweltsprecherin Angelika Pipal-Leixner. Die Investition von rund 8 Millionen Euro soll also zur Sicherheit Wiens beitragen. Das Projekt, das bis 2027 abgeschlossen wird, rüste die Stadt für die Herausforderungen des Klimawandels.

Mehr Leistung für Überflutungsschutz

Die Pumpe hat eine elektrische Leistung von 10 Megawatt – das entspricht der Gesamtleistung von etwa 2,5 Millionen gleichzeitig betriebenen Fahrraddynamos. Sie spielt eine zentrale Rolle bei der Abwasserentsorgung der Bezirke Floridsdorf und Donaustadt. An trockenen Tagen befördert sie zwischen 600 und 2.000 Liter Abwasser pro Sekunde unter der Donau zur Kläranlage in Simmering, während die Menge bei Regen um ein Vielfaches steigt. Bei Starkregen greift ein besonderes System der Pumpe: Regenwasser kann zusammen mit Abwasser aus den Haushalten (Mischwasser) abgeleitet werden. Würde das nicht passieren, käme es schnell zu Überflutungen. Durch die Pumpe wird also sowohl das Kanalnetz als auch die Donauinsel entlastet.

Kapazität wird erhöht

Die Anlage ist bereits mit sechs Regenwasserpumpen ausgestattet, die zusammen 40.000 Liter pro Sekunde fördern. Diese Kapazität wird nun weiter erhöht. Seit August 2024 entsteht eine neue Hochleistungspumpe, die das bestehende System um zusätzliche 15.000 Liter pro Sekunde erweitert. Dadurch steigt die Förderleistung des Pumpwerks, was den Schutz vor Starkregen für die Bezirke Floridsdorf und Donaustadt verbessert. Die vertikale Rohrgehäusepumpe – so die technische Bezeichnung – ist die größte ihrer Art in Europa. Zusätzlich wird die Anlage elektrisch modernisiert, um den Energieverbrauch zu senken.

Betrieb ab 2026

Bezirksvorsteher Georg Papai erklärte: "Ich begrüße diese Investitionen für die Menschen in unserem Bezirk. Für Floridsdorf ist das Pumpwerks Donauinsel von großer Bedeutung. Es verbessert nicht nur den Schutz vor Überflutungen, sondern sichert auch die Entsorgung der Abwässer für die nächsten Generationen." Amtskollege Ernst Nevrivy fügt hinzu "Das Team von Wien Kanal hat beim letzten Unwetterereignis Unglaubliches geleistet und unsere Stadt vor Schlimmeren bewahrt. Deshalb ist dieses Projekt entscheidend für die Donaustadt. Mit der zusätzlichen Leistung der neuen Pumpe können wir noch besser auf Starkregenereignisse reagieren und die Infrastruktur unseres Bezirks schützen." Mit der Montage auf der Donauinsel wird im Sommer 2025 begonnen, die Inbetriebnahme erfolgt im Sommer 2026.

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