Kein dunkler Anzug, kein starres Politikerlächeln – Theo Löcker tritt anders auf. Im hellblauen Polohemd, locker und selbstbewusst, wirkt der 21-Jährige mehr wie ein Student als ein Politiker. Doch genau das will er sein: eine neue, unverbrauchte Stimme für die Grünen im Wiener Landtag.
Früher setzte sich Theo Löcker als Schulsprecher für die Anliegen der Schüler ein, jetzt will er in die echte Politik. Derzeit ist er Bezirksrat im 9. Bezirk, doch sein Ziel ist die Stadtpolitik. Der 21-Jährige hat sich einen vielversprechenden Listenplatz gesichert: Mit Platz 7 hat er gute Chancen, in den Wiener Landtag einzuziehen.
Dafür musste er sich gegen einige etablierte Parteikollegen durchsetzen. Seine Muskeln helfen ihm nicht nur im Fitnessstudio – auch auf der Grünen Wahlliste hat er sich seinen Platz freigeräumt. "Ich habe in den letzten Jahren schon ohne Mandat viel für die grüne Sache getan", sagt er. Jetzt bekommt er grünes Licht für den Landtag – und will dort ordentlich aufmischen.
Auch in der Stadt selbst sieht Löcker einiges, das Platz machen muss – vor allem Beton. "Es gibt ein bisschen sehr viel davon", sagt er und fordert mehr Grünflächen. Sein Ziel: weniger versiegelte Flächen, mehr Bäume und Parks. "Das gehört geändert", betont er. Denn eine grünere Stadt bedeute auch eine höhere Lebensqualität für die Wiener.
Bildungspolitik ist ein weiteres Herzensanliegen von Löcker – schließlich war er selbst Schulsprecher. Besonders die Deutschprobleme an Wiener Schulen sieht er als dringendes Thema, bei dem sofort gehandelt werden muss. "Die Schulen spielen eine zentrale Rolle bei der Integration", sagt er. Der Schlüssel für ihn liegt in der Durchmischung: "Wie lernt man eine Sprache am besten? Indem man Freunde hat, die die Sprache sprechen und mit ihnen redet – nicht, indem man 20 Menschen, die die Sprache nicht sprechen, in einen Raum steckt."
Theo Löcker ist nicht nur politisch aktiv, sondern auch ein leidenschaftlicher Sportler. "Ich brauche das als Ausgleich, sonst drehe ich durch", sagt der 21-Jährige. Besonders Calisthenics, das Training mit dem eigenen Körpergewicht, hat es ihm angetan. Ob er im Landtag genauso durchstartet wie im Fitnessstudio? Das wird sich zeigen. Muskeln jedenfalls will er zeigen, bald auch für alle Wiener.
