Umweltdebatte

Betreiber von Twin-City-Liner: "Niedriger Wellenschlag"

Die Stadtgemeinde Fischamend schlug wegen der hohen Wellen des Twin-City-Liners Alarm. Jetzt kontert der Betreiber.

Erich Wessely
Betreiber von Twin-City-Liner: "Niedriger Wellenschlag"
Ein Twin City Liner am Weg nach Bratislava. (Symbolbild)
Willfried Gredler-Oxenbauer / picturedesk.com

Daniel Albrecht, Vorsitzender des Fischamender Umweltausschusses und Umweltgemeinderat Tobis Leister (beide Liste RAM) hatten vor wenigen Tagen Alarm geschlagen: "Die gewaltigen Wellen spülen die Fischlarven in den sonst trockenen Bereich der Schotterbänke. Die Eier verschiedener Schotterbrutvögel zerbrechen durch den Druck der Wellen", so Albrecht - mehr dazu hier.

Die hohen Wellen des Twin-City-Liners sollen am Ufer der Fischamender Au Umweltschäden anrichten. Die Stadtgemeinde will nun sogar rechtlich gegen die Betreiber des Schnellkatamarans, die Wien-Holding, vorgehen.

Das sagt Betreiber

"Heute" fragte auch bei den Betreibern, der "Central Danube Region Marketing und Development GmbH" nach. Seitens der Geschäftsführung heißt es in einem schriftlichen Statment: "Da wir uns unserer Verantwortung in der Region sehr bewusst sind, hatte ein niedriges Wellenbild im Zuge der Entwicklung des neuen Twin CityLiners oberste Priorität."

"Ein internationaler Spitzenwert"

Vertraglich sei mit dem Schiffsbauer fixiert worden, "dass die durch das Schiff verursachten Wellen, gemessen in einem Abstand von 25 Metern von der Schiffsmitte, nicht höher als 30 Zentimeter sein dürfen. Ein internationaler Spitzenwert beim Bau von Katamaranen in Aluminiumbauweise. Um auch hier auf Nummer sicher zu gehen, haben wir vor Baubeginn anhand eines maßstabgetreuen Modells in der Schiffsbautechnischen Versuchsanstalt in Wien sogenannte "Schleppversuche" durchgeführt. Dabei konnte dieser Wert bestätigt werden."

Weiter heißt es: "Da der Twin City Liner bei seiner Reisegeschwindigkeit von rund 60 Kilometern bauartbedingt in "Gleitfahrt" unterwegs ist und dadurch ein deutlich geringeres Wellenbild verursacht als in "Verdrängerfahrt", würde die vorgeschlagene Geschwindigkeitsreduktion genau den gegenteiligen Effekt haben: die Wellen, die am Ufer ankommen, wären wesentlich höher und würden somit der Natur und den benannten Tierarten, schaden. Der niedrige Wellenschlag unseres modernen Schiffes im Uferbereich ist auch auf Drohnenaufnahmen (vgl. dazu Startseite von twincityliner.com) sehr gut erkennbar!"

Anzumerken sei in diesem Zusammenhang weiters, "dass es sich bei der Donau um eine Wasserstraße im Sinne der einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen handelt".

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    Getty Images/iStockphoto

    Auf den Punkt gebracht

    • Daniel Albrecht und Tobias Leister von der Liste RAM haben Alarm geschlagen, dass die hohen Wellen des Twin-City-Liners Umweltschäden an der Fischamender Au verursachen, indem sie Fischlarven und Eier von Schotterbrutvögeln zerstören.
    • Die Betreiber des Schnellkatamarans, die Wien-Holding, betonen jedoch, dass das Schiff so konstruiert wurde, dass es nur geringe Wellen erzeugt, und dass eine Geschwindigkeitsreduktion sogar höhere Wellen verursachen würde.
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