Urlaub statt Krankenstand?

19 Tage im Jahr krank – diese Branche führt Ranking an

Weil steigende Krankenstands-Zahlen die Unternehmen belasten, fordert ein Kärntner Gastronom das Aus für Kurzzeitkrankenstände.

Sarah Marie Piskur
19 Tage im Jahr krank – diese Branche führt Ranking an
Mario Pulker (WKÖ) ist gegen die Idee des Kärntner Gastronomen.
"Heute", Andreas Kraus

Die Forderung des Kärntner Wirtschaftskammer-Gastro Obmanns Stefan Sternad nach dem Aus für Kurzzeit-Krankenstände, ließ die Wogen hochgehen. Ist der Krankenstand kürzer als drei Tage, sollen Arbeitnehmer stattdessen Urlaub konsumieren, wir berichteten.

Grund für die Forderung sind häufigere und längere Krankenstände. "In den letzten Jahren sind die Krankenstände gestiegen, das stellt sowohl für Arbeitnehmer:innen, als auch für Arbeitgeber eine Belastung dar", heißt es dazu aus der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ) auf "Heute"-Anfrage.

Im Jahr 2022 ist diese Belastung auf Rund 5,3 Millionen Euro gestiegen. "Wichtig sind daher Maßnahmen, die zur Entlastung führen", heißt es weiter.

Durchschnittlich 17,6 Tage krank

Wie lange Arbeitnehmer pro Jahr durchschnittlich im Krankenstand sind, ist regional sehr unterschiedlich. Niederösterreich ist dem Fehlzeitenreport der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) zufolge der bundesweite Spitzenreiter.

Während die Salzburger im Schnitt rund 13 Tage fehlen, sind die Niederösterreicher eine knappe Arbeitswoche länger daheim: Sie kränkeln 17,6 Tage pro Jahr. Und auch diese Zahlen sind deutlich gestiegen, denn im Jahr 2021 waren es in Niederösterreich noch durchschnittlich 13,9 Tage.

Aber: "Es steht für uns außer Frage, dass sich kranke Arbeitnehmer zu Hause auskurieren können, ohne sich dafür Urlaub nehmen zu müssen – an diesem Grundprinzip des Krankenstands ist nicht zu rütteln", betont Mario Pulker, Obmann des Fachverbandes Gastronomie der WKÖ trotz der steigenden Fehlzeiten.

Andere Maßnahmen seien laut WKÖ Obmann Pulker aber durchaus denkbar, um Unternehmen und Vertretungen besser zu entlasten. "Dazu zählt etwa eine stärkere Kontrolle von Krankenständen", so Pulker.

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Dienstleister sind fast drei Wochen krank

Die häufigsten Krankenstände gibt es übrigens im Sektor der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen. Darunter fallen etwa Personen, die als Haushaltspersonal in privaten Haushalten tätig sind. Mit durchschnittlich 19,2 Tagen, führt dieser Sektor den Fehlzeiten-Report an, direkt gefolgt vom Gesundheits- und Sozialwesen mit 18,5 Tagen.

Die wenigsten Krankenstandstage verbuchen hierzulande Menschen, die Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen erbringen (9,6 Tage), sowie Personen im Informations- und Kommunikationssektor mit 9,7 Tagen.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Ein Kärntner Gastronom fordert das Ende von Kurzzeitkrankenständen, um die steigende Belastung durch Krankenstände für Unternehmen zu reduzieren.
    • Während die Wirtschaftskammer Niederösterreich Maßnahmen zur Entlastung befürwortet, betont der Fachverband Gastronomie, dass kranke Arbeitnehmer sich weiterhin zu Hause auskurieren sollen, ohne dafür Urlaub nehmen zu müssen.
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