Gesundheit

Besser als Tabletten – wie Sex unseren Schlaf verändert

Wer mit Schlafproblemen zu kämpfen hat, sollte es einer neuen Umfrage zufolge mit Sex versuchen. Wirkt besser und ist gesünder.

Sabine Primes
Wer nicht schlafen kann, greift meist irgendwann zu Tabletten. Das ist aber keine Dauerlösung. Bei anhaltenden Schlafproblemen sollte ein Arzt aufgesucht werden, da eine Vielzahl an Gründen dahinterstecken kann. 
Wer nicht schlafen kann, greift meist irgendwann zu Tabletten. Das ist aber keine Dauerlösung. Bei anhaltenden Schlafproblemen sollte ein Arzt aufgesucht werden, da eine Vielzahl an Gründen dahinterstecken kann. 
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Wer Probleme mit dem Schlafen hat, hat sicher schon viele Hausmittelchen ausprobiert oder sogar schon in die Medikamentenlade gegriffen. Im Rahmen einer neuen Umfrage, die auf der Jahrestagung SLEEP 2023 in Indianapolis (USA) vorgestellt wurde, gibt es aber etwas Besseres als die Chemiekeule bei Schlafproblemen. Demnach soll Sex vor dem Schlafengehen gleich gut – oder sogar besser – auf den Schlafwirken als ein Schlafmittel. In der Umfrage wurden 53 Erwachsene zu ihren Schlafgewohnheiten befragt. Die Fragen betrafen Themen wie Schlafqualität, Sex und Orgasmen sowie die Einnahme von Schlafmitteln.

"Es gibt nur wenige wissenschaftliche Daten über die Auswirkungen von Sex und Orgasmus auf die Schlafqualität", sagte der Hauptautor der Studie, Dr. Douglas Kirsch, medizinischer Leiter der Schlafmedizin im Atrium Health in Charlotte, North Carolina. "Diese Daten sind zwar noch recht vorläufig, aber es war interessant, wie oft Sex zur Unterstützung des Schlafs eingesetzt wurde."

Die meisten Umfrageteilnehmer waren relativ jung: 89 Prozent waren zwischen 25 und 49 Jahre alt, 53 Prozent waren weiblich. Und 66 Prozent der Teilnehmer gaben an, irgendwann in ihrem Leben Schlafmittel eingenommen zu haben, um besser schlafen zu können. In der Umfrage gaben 75 Prozent der Teilnehmer an, nach Sex und/oder Orgasmus besser zu schlafen, und 64 Prozent hatten das Gefühl, dass ein Schlafmittel eine ähnliche oder schlechtere Wirkung auf ihren Schlaf hatte

Schlafmittel sind keine Dauerlösung

Andere Forschungsergebnisse bestätigen diese hohe Einnahme: Im Januar veröffentlichten die CDC – Centers for Disease Control and Prevention, eine Behörde des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums, einen Bericht, aus dem hervorging, dass im Jahr 2020 mehr als 8 Prozent der Menschen innerhalb der letzten 30 Tage Schlafmittel eingenommen hatten. In dem CDC-Bericht nahmen Frauen etwas häufiger Schlafmittel ein als Männer (10,2 Prozent gegenüber 6,6 Prozent), und der Medikamentenkonsum nahm mit dem Alter zu. Und 6,6 Prozent hatten in den letzten 30 Tagen täglich Schlafmittel eingenommen, eine Zahl, die viele Experten für alarmierend halten.

"Schlafmittel haben viele Nebenwirkungen", sagte Nishi Bhopal, Psychiaterin und Schlafexpertin, gegenüber CNN und wies darauf hin, dass Schlaflosigkeit auch ernsthafte Auswirkungen auf die Gesundheit hat. "Schlaftabletten können in diesem Zusammenhang sehr nützlich sein, aber es wird nicht empfohlen, sie länger als zwei Wochen einzunehmen." Bei anhaltenden Schlafproblemen sollte ein Arzt aufgesucht werden, da eine Vielzahl an Gründen dahinterstecken kann.