Es geht um die Stiftungen
Benko im Häf'n – nun muss seine Mama vor Gericht
René Benko ist wohl an seinem bisherigen Tiefpunkt angelangt. Am Freitag wurde über ihn die U-Haft verhängt. Auch seine Mutter muss vor Gericht.
Es liegen intensive Tage hinter René Benko. Wie von "Heute" berichtet, bekam der gefallene Immo-Jongleur Donnerstagfrüh um Punkt 8.30 Uhr in seiner Villa in Innsbruck-Igls ungebetenen Besuch: Ermittler der Soko Signa des Bundeskriminalamts nahmen den Milliardenpleitier fest. Die Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) begründet den Schritt mit Verdunkelungs- und Tatbegehungsgefahr. Sie wirft dem Tiroler mehrere Straftaten vor.
Am Freitag kam es für Benko aber noch schlimmer. Denn nur wenige Stunden nach seiner Festnahme entschied eine Richterin schließlich, dass über René Benko U-Haft verhängt wird. Diese gilt mindestens für 14 Tage. Der frühere Signa-Magnat selbst schweigt zu den Vorwürfen. Auch wenn für Benko freilich die Unschuldsvermutung gilt, gehen Insider davon aus, dass schon in wenigen Wochen eine erste Anklage gegen Benko fertiggestellt sein könnte. Bei einer Verurteilung wegen schwerem Betrug mit einer Schadenshöhe über 300.000 Euro wäre eine Gefängnisstrafe zwischen einem und zehn Jahren möglich.
Benko-Mama vor Gericht
Doch in der kommenden Woche sind die Augen nicht nur auf René Benko gerichtet, sondern auch auf seine Mutter. Denn in einem zivilrechtlichen Verfahren will der Signa-Insolvenzmasseverwalter Andreas Grabenweger erreichen, dass die Rechte von Ingeborg Benko beschnitten werden. Dieses startet am 30. Jänner.
Als Vorsitzende der "Laura Privatstiftung" soll sie ihrem Sohn auch nach Bekanntwerden der Insolvenz weiterhin ein Luxus-Leben finanziert haben. Gegenüber der "Bild" erklärte der Jurist: "Ingeborg Benko entscheidet allein über die Zu- und Abflüsse der Stiftungsgelder. Sie darf ihrem Sohn schenken, was sie möchte. So kann er weiterhin ein luxuriöses Leben führen, obwohl er vermögenslos ist".
Mutter bezahlte Villa
Die Mutter des Ex-Milliardärs kam bis zuletzt für die Kosten der Benko-Villa in Innsbruck-Igls – die Rede ist von 238.500 Euro pro Monat – auf. Zudem unterstützte sie ihren Sohn auch anderweitig. Ingeborg Benko soll, so der Vorwurf, Beträge in Millionenhöhe zugunsten ihres Sohnes verschoben haben. Der Pleitier selbst soll nämlich mittlerweile über kein eigenes Konto mehr verfügen.
Das Ziel Grabenwegers ist klar: Es liegt in seinem Aufgabenbereich, Geld zu suchen, um diverse Signa-Gläubiger zu bedienen. Bei Benko selbst dürfte er dabei aber nicht fündig werden. Denn offiziell verdient er als Asset Manager einer seiner Privatstiftungen nahestehenden Firma rund 3.700 Euro netto, wovon rund 500 Euro gepfändet werden. Außerdem muss Benko auch Unterhaltszahlungen leisten.
Was wird Benko konkret vorgeworfen?
René Benko soll unter anderem faktischer Machthaber und wirtschaftlich Berechtigter der Laura Privatstiftung sein und dies im Rahmen seiner persönlichen Insolvenz verheimlicht haben. Damit habe er Vermögenswerte verschleiert und das in der Stiftung vorhandene Vermögen weiterhin dem Zugriff von Behörden, Masseverwaltern und Gläubigern entzogen.
Außerdem soll der SIGNA-Gründer nachträglich eine Rechnung hergestellt und damit Beweismittel gefälscht haben, um drei hochpreisige Schusswaffen dem Zugriff von Behörden, Masseverwaltern und Gläubigern zu entziehen.
Hatte Benko selbst Fäden in der Hand?
Für die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ergaben sich im Zuge der Ermittlungen aber offenbar Hinweise darauf, dass Benko selbst über das in den Stiftungen gebunkerte Geld entschieden habe und dieses verwaltet haben soll. Laut den Ermittlern geht es neben der Laura-Privatstiftung auch um die Stiftung Ingbe in Liechtenstein. Können die Ermittler ihren diesbezüglichen Verdacht nachweisen, könnte auch ein Zugriff auf die Stiftungen möglich werden.
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Auf den Punkt gebracht
- René Benko, einst ein erfolgreicher Immobilienunternehmer, befindet sich nun in Untersuchungshaft, da ihm mehrere Straftaten vorgeworfen werden.
- Auch seine Mutter, Ingeborg Benko, steht vor Gericht, da sie beschuldigt wird, ihrem Sohn trotz seiner Insolvenz weiterhin ein luxuriöses Leben finanziert zu haben.