Politik

Balkan-Eskalation: Kosovo-Premier kommt jetzt nach Wien

Der Konflikt am Balkan war lange nicht mehr so heikel wie aktuell. Am Donnerstag kommt der kosovarische Premier Kurti zu Kanzler Nehammer nach Wien.

Nicolas Kubrak
Österreich pflegt gute Beziehungen zum Kosovo. Nach seinem Besuch im November 2021 kommt der Kosovo-Premier am Donnerstag wieder nach Wien.
Österreich pflegt gute Beziehungen zum Kosovo. Nach seinem Besuch im November 2021 kommt der Kosovo-Premier am Donnerstag wieder nach Wien.
Lisa Leutner / AP / picturedesk.com

Die Sorge vor einer endgültigen Eskalation wächst zunehmend. Grund dafür ist die sehr angespannte Situation zwischen Serbien und Kosovo. Nachdem der serbische Präsident Ende Dezember die "höchste Kampfbereitschaft" seiner Truppe anordnete, kam es zuletzt zu zwei dramatischen Zwischenfällen.

Am Freitag wurden zwei serbische Bewohner des Kosovo durch Schüsse verletzt worden, darunter ein elfjähriger Bub. Unter Tatversacht wurde nach Behördenangaben ein kosovarischer Elitepolizist festgenommen. Am selben Tag, am orthodoxen Weihnachtsabend, wurde ein 18-Jähriger nach einer Weihnachtsmesse von einer Gruppe Kosovo-Albaner zusammengeschlagen.

Kosovo-Premier kommt jetzt nach Wien

Der kosovarische Premier Albin Kurti setzt indes einen weiteren Schritt in Richtung EU-Beitritt des Kosovo. Zur Erinnerung: Im Dezember hat das Land offiziell einen Antrag auf Beitritt unterzeichnet, bei einem Westbalkan-Gipfel war von "beschleunigter Integration" die Rede. "Aber wir wollen weder auf der Überholspur noch durch die Hintertür in die EU", sagte Kurti in einem Interview mit dem "Spiegel". Fünf EU-Staaten erkennen die Unabhängigkeit Kosovos von Serbien nicht an, darunter Spanien oder Rumänien, dennoch ist der Premier zuversichtlich.

Österreich pflegt gute diplomatische Beziehungen zum Kosovo, das zeigen die Besuche des Bundeskanzlers Karl Nehammer (ÖVP) im Balkanstaat. Am Donnerstag tauschen die Rollen, der kosovarische Premierminister reist nach Österreich zu einem offiziellen Besuch am Wiener Ballhausplatz. Geplant ist ein gemeinsames Arbeitsgespräch sowie ein Presspoint um ca. 13.30 Uhr. 

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