Baby bekommt Darm, Leber, Magen und Milz transplantiert

Die kleine Emma hat über eine neue Art der Transplantation ein neues Verdauungssystem erhalten. Das Mädchen sei bei bester Gesundheit und mittlerweile wieder zu Hause bei seinen Eltern, teilte das La-Paz-Krankenhaus in Madrid mit. Bei ihr wurde im Alter von nur einem Monat Darmversagen diagnostiziert, weil ihr Darm zu kurz war. Ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich rapide, bis sie mit 13 Monaten die sogenannte asystolische Organspende bekam – also von einem Spender, der einen Herzstillstand erlitten hatte. Die meisten transplantierten Organe stammen von Spendern, die einen Hirntod erlitten haben, aber einen Herzschlag behalten, da dies die Organe intakt hält. Neben dem Darm erhielt das Mädchen auch eine neue Leber, Magen, Milz und Bauchspeicheldrüse.

Gefahren nach der Transplantation

Die Organe des verstorbenen Spenders werden dann durch ein System, das als extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) bekannt ist, künstlich konserviert. Mit dieser Methode der Transplantation wurde den Angaben zufolge sichergestellt, dass das verpflanzte Organ sich nicht verschlechterte. Die Technik wurde bisher nicht zur Transplantation des Darms genutzt, weil sie dafür als ungeeignet galt. Der Darm ist ein lymphatisches Organ, das eng mit dem Immunsystem zusammenhängt. Unter normalen Bedingungen wird der Darm von zahlreichen Keimen besiedelt. Das Risiko, dass ein transplantiertes Organ vom Körper abgestoßen wird oder dass es eine Infektion gibt, ist dadurch höher.

Spanien weltweit führend

Bevor die Operation erfolgen konnte, waren nach Angaben des Krankenhauses drei Jahre Forschung und Versuche durch mehrere Teams erforderlich. Spanien ist weltweit führend bei Organtransplantationen, mit über 102 Organtransplantationen pro Million Einwohner im Jahr 2021, eine Rate, die laut Daten des spanischen Gesundheitsministeriums nur von den Vereinigten Staaten übertroffen wird.