Im Werk der 2021 in den Konkurs geschlitterten Salzburg Schokolade (früher Mirabell) in Grödig ist am vergangenen Donnerstag die letzte tatsächlich echte Salzburger Mozartkugel vom Band gerollt. Ab 5. Dezember stoppt die Produktion anderer Süßwaren, am 31. Dezember macht der ursprünglich als Retter gefeierte Neo-Eigentümer, die KEX-Gruppe (Niemetz Schwedenbomben, Heidi Chocolat u.a.) rund um Julius Meinl, endgültig das Licht aus.
Mit Protesten hatten die verbliebenen 65 Mitarbeiter zuletzt noch auf ihre Lage aufmerksam gemacht, an dem bereits im Sommer beschlossenen Aus konnte das aber nichts mehr ändern. Als Gründe für die Schließung wurden immer wieder die gestiegenen Kosten für Rohstoffe, Energie, Verpackung und Transport genannt.
Laut einem KEX-Sprecher werden die Maschinen verkauft, ebenso das Grundstück, auf dem der Salzburger Traditionsbetrieb seit 1948 auch unter dem Namen "Mirabell" Süßwaren produziert. Mit dem Geld sollen alle noch offenen Gläubigerforderungen aus der Pleite beglichen werden. Das muss laut Sanierungsplan bis allerspätestens 7. Februar 2025 passieren.
Ebenso fix ist: Die "Echten Salzburger Mozartkugeln von Mirabell" haben künftig nichts mehr mit Salzburg zu tun – und auch nichts mit Österreich, wie Markeninhaber Mondelēz bestätigt. Wo künftig produziert wird, will der US-Konzern im "Heute"-Talk nicht verraten. Um die Mozartkugel auch künftig anbieten zu können, habe man jedenfalls mittlerweile "eine Lösung im Rahmen unseres europäischen Partnernetzwerkes gefunden".
Als mögliche künftige Herstellerländer werden in der Gerüchteküche unter anderem Polen, Tschechien und die Slowakei gehandelt. Im Werk in der slowakischen Hauptstadt Bratislava etwa wird bereits seit Vorjahr auch der Schweizer Schokoklassiker Toblerone hergestellt.