Neue "Heute"-Umfrage

Aufstand gegen die neue ORF-Gebühr – niemand will sie

Schon vor Start hatte die neue ORF-Haushaltsabgabe für viel Kritik gesorgt. Jetzt zeigt eine neue Umfrage, was die Österreicher von ihr halten.

Robert Zwickelsdorfer
Aufstand gegen die neue ORF-Gebühr – niemand will sie
Ihr ORF-Gesetz kommt vor allem wegen der Finanzierung nicht gut an: Ministerin Susanne Raab (ÖVP)
Picturedesk, Sabine Hertel, Montage: Heute

15,30 Euro pro Monat: So hoch fällt die neue ORF-Haushaltsabgabe aus. Dazu kommen noch Landesabgaben in Tirol (3,10 Euro), Kärnten und dem Burgenland (je 4,60 Euro) sowie der Steiermark (4,70 Euro). Vor allem FPÖ-Chef Herbert Kickl wettert massiv gegen diese Gebühr. Zuletzt hatte er beim freiheitlichen Neujahrsauftakt in der Steiermark angekündigt, sie als "Volkskanzler" wieder abschaffen zu wollen.

"Unique Research" stellte für "Heute" 500 Österreichern ab 16 Jahren (max. Schwankungsbreite: ±4,4 %, Befragungszeitraum 8. bis 11. Jänner) die Frage: "Soll der ORF in Zukunft über die Haushaltsabgabe oder aus Steuermitteln aus dem laufenden Budget finanziert werden?" Die Ergebnisse dürften weder ORF-Generaldirektor Roland Weißmann, noch Medienministerin Susanne Raab gefallen.

Mehrheit für Finanzierung aus dem Budget

54 % der Befragten sprechen sich für eine Finanzierung aus dem laufenden Staatshaushalt, also durch andere Steuern, aus. Nur 33 % gefällt die neue Abgabe als Geldquelle für den ORF. 13 % wissen es nicht oder machten keine Angabe.

FPÖ-Wähler größte Kritiker der Haushaltsabgabe: Klare Unterschiede gibt es nach Parteipräferenzen. Am größten ist die Skepsis gegenüber der umstrittenen Haushaltsabgabe bei FPÖ-Wählern. Demnach fordern Sympathisanten der Freiheitlichen  zu 67 % eine Budgetfinanzierung und nur zu 18 % die Abgabe. Bei Änhängern der SPÖ beträgt dieses Verhältnis 49 % zu 44 %, bei ÖVP-Fans geht es mit 46 % zu 44 % noch knapper zu. (die Stichprobengrößen bei Grün und Neos sind zu gering zu eine Publikation, Anm.).

Männer sind großzügiger: Während 39 % der männlichen Befragten die Abgabe vorziehen, liegt der Anteil der Frauen mit 27 % unter dem Durchschnitt. Für die Budgetfinanzierung sprechen sich demgegenüber 50 % bzw. 58 % aus.

Große Unterschiede nach dem Alter: Bei Befragten ab 60 Jahren sind mit 44 % so viele wie in keiner anderen Altersgruppe für die neue Art der ORF-Finanzierung. Bei Personen unter 30 Jahren sind es 29 %, bei jenen über 60 Jahren sogar nur 26 %.

Faktor Bildung: 42 % der Personen mit Matura, aber nur 29 % ohne Matura sind für die Abgabe. Bei der Budgetfinanzierung betragen die Anteile 46 % bzw. 58 %.

Insbesondere FPÖ-Wähler wünschen sich ein Aus für die ORF-Abgabe
Alexandra Siegl
Meinungsforscherin

Im Gespräch mit "Heute" analysiert Meinungsforscherin Alexandra Siegl von "Unique Research" die Ergebnisse: "Den Österreicherinnen und Österreichern wäre eine Finanzierung des ORF aus dem laufenden Budget mehrheitlich lieber als die neue ORF-Abgabe. Insbesondere FPÖ-Wählerinnen und -Wähler, die dem ORF ohnehin kritischer gegenüberstehen als der Durchschnitt der Bevölkerung, wünschen sich ein Aus für die ORF-Abgabe. Deutlich weniger kritisch sehen die aktuelle Finanzierung des Senders ältere Menschen und höher Gebildete."

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    bob
    Akt.